Bericht über die Mittwochswanderung am 17. April 2019

Blick auf Neckar und Zuckerberg

Wanderung auf einem Teilstück des Stuttgarter Rösslewegs

Die Wanderstrecke der Ortsgruppe Aichwald war am 17. April wieder einmal ein Teilstück des Stuttgarter Rösslewegs, diesmal der Abschnitt zwischen Sommerrain und Münster. 25 Teilnehmer wanderten knapp 7 km von der S-Bahn-Haltestelle Sommerrain über die Stadtteile Muckensturm und Steinhaldenfeld nach Münster zum Bahnhof. Dabei waren zwar einige An- und Abstiege zu bewältigen, aber das herrliche Frühlingswetter und die blühende Natur entschädigten reichlich für die Anstrengungen. Die Blumen und Blüten in den vielen Freizeitgrundstücken am Weg und die tollen Ausblicke auf den Neckar und auf Stuttgart waren ein Genuss fürs Auge. Schon nach wenigen Höhenmetern auf der langen Treppe vor Muckensturm bot sich den Wanderern ein beeindruckendes Panorama. So konnte man zum Beispiel in der Ferne den Frauenkopf mit seinem Funkturm, den Fernsehturm, die Robert-Bosch-Klinik, den Ausichtsturm Burgholzhof und die Hochhäuser von Freiberg erkennen. Ganz in der Nähe war Münster mit seinem Heizkraftwerk und dem Eisenbahn-Viadukt zu sehen. Auch der Zuckerberg mit seinen Weinbergsmauern lag schon im Blickfeld. Der Schwerpunkt des Kraftwerks Münster ist nicht die Stromerzeugung, sondern die thermische Müllbehandlung und Fernwärmeerzeugung. Das Viadukt gehört zur sogenannten Schusterbahn, der 1895/1896 gebauten Güterumgehungs-Bahnstrecke Untertürkheim – Kornwestheim. Der Zuckerberg ist eine der besten Weinlagen Württembergs – dort wächst das Cannstatter Zuckerle. Auf ihrem weiteren Weg kamen die Wanderer zunächst am zweitgrößten Friedhof Stuttgarts, dem 1918 eröffneten Hauptfriedhof, vorbei und erreichten dann die Steinhaldenfeld-Siedlung. Die Siedlung ist ab 1932 entstanden um mittellosen Arbeiterfamilien bezahlbaren Wohnraum mit Garten zu ermöglichen. Eine Besonderheit dieses Stadtteils ist der weithin sichtbare Zuckerberg-Bunker, ein Hochbunker aus dem zweiten Weltkrieg. Von hier oben ging es wieder hinunter ins Tal, ein Stück am Neckar entlang und durch ein Freizeitgelände nach Münster. Vom Bahnhof fuhren die Wanderer mit der „Schusterbahn“ nach Untertürkheim, mit der S-Bahn weiter nach Esslingen und nach der Schlusseinkehr im Metroplitan (Dick) mit dem Bus zurück nach Aichwald.

Bericht über die Mittwochswanderung am 3. April 2019

Einblicke in unbekannte Winkel Stuttgarter Stadtteile

Die erste Aprilwanderung führte in den Stuttgarter Stadtteil Sillenbuch. Manfred Rommel, der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister, machte den Stadtteil zu seiner Heimat, als er sich im Jahr 1954 dort niederließ. Damit befindet er sich in bester Gesellschaft: auch die sozialistische Politikerin und Publizistin Clara Zetkin, der Architekt Günter Behnisch (Münchner Olympiastadion) und die Politikerin und Schriftstellerin Anna Haag waren durch ihren Wohn- oder Arbeitsort eng mit dem Ort verbunden. Sillenbuch wurde erstmals genannt in einer Urkunde aus dem Jahr 1264. Der Ort gehörte bis 1819 zu Rohracker, wurde dann selbständig und 1937 nach Stuttgart eingemeindet. Bis ins 20. Jh. hinein war Sillenbuch ein kleines Bauerndorf. Die 1930 eingerichtete Straßenbahnverbindung hinunter in die Stadt lockte Stuttgarter Bürger, sich in Sillenbuch niederzulassen. Dadurch kamen Angehörige der bürgerlichen Schicht in den Stadtteil, die es davor hier nicht gab. Von der U-Bahn-Haltestelle Silberwald aus führte der Rundgang durch die Landstadt-Siedlung und durch „Alt-Sillenbuch“, vorbei am Wohnhaus von Clara Zetkin, an Siedlungshäusern aus den 1930er Jahren, barocken Bauern- und Handwerkerhäusern aus dem 18. und dem 19. Jh., dem Friedhof von 1832, dem alten und dem neuen Rathaus (von 1821 bzw. 1907) und dem ersten und dem zweiten Schulhaus (von 1820 bzw. 1879). Auf dem Weg gab es immer wieder schöne Ausblicke auf den Frauenkopf (bei Rohracker) und hinüber auf die Ausläufer des Schurwalds. Durch den Ostfilderfriedhof (hier sind die u.a. die Gräber von Manfred Rommel, Hanns-Martin Schleyer und Tatort-Kommissar Bienzle, Dietz-Werner Steck)verließ die Gruppe Sillenbuch und wanderte am Rand von Heumaden zuerst durch ein Wohngebiet und dann idyllisch an Kleingärten vorbei. Tiefe Schluchten des Katzenbachs begleiteten den Weg bis zu einem Tierfriedhof, dem ältesten Tierfriedhof Stuttgarts. Bald waren nun die ersten Häuser von Hedelfingen erreicht. Das Ortsbild Hedelfingens wird von liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern geprägt, zum Beispiel der Kelter der Weingärtnergenossenschaft (erbaut um 1600 nach Plänen des bekannten Architekten Heinrich Schickhardt). In der Gaststätte „Krone“ ließ man den Tag ausklingen. Die Mitwanderer waren begeistert von den interessanten Einblicken in unbekannte Ecken Stuttgarts.

Bericht über die Sonntagswanderung am 14. April 2019

Eine Wanderung entlang des Albtraufs zum Boßler

Bei bedecktem Himmel fanden sich 16 Wanderfreunde aus der Ortsgruppe Aichwald des Schwäbischen Albvereins an den angegebenen Treffpunkten ein. Mit Privat-PKWs ging es über die B10 in Richtung Göppingen, dann über Heiningen und Gammelshausen hinauf nach Gruibingen und von dort aus zum etwas abgelegenen Wanderparkplatz „Talenwiesen“, gelegen auf NN 631 m. Die Wanderer kamen an der Weilheimer Skihütte vorbei hinauf zum Aussichtspunkt „Häringer Steig“ (NN 785 m), von dem aus sich bei optimalem Wetter eine weite Aussicht nach Westen bietet. Leider war die Sicht suboptimal, und so konnte man nur die Limburg erkennen, sowie die Orte Hepsisau und Weilheim. Der weitere Weg führte zu der Gedenkstätte „Jahrhundertstein“. Hier, in der Nähe des Boßlers, gab die Wanderführerin Angela Guggemos einen Überblick über die Flugzeug- und Hubschrauberunglücke, die sich seit den letzten Kriegsjahren am Boßler (NN 797 m) zugetragen haben. Bei diesen Unglücken haben 19 Menschen ihr Leben verloren, 7 weitere wurden verletzt. Aus diesem Grund wird der Boßler schon länger als Schicksalsberg bezeichnet. Das Boßlerkreuz erinnert an das Schicksal der Verunglückten. Die Wandergruppe kam nun auf etwas schwierigem Terrain zum Boßlerhaus, an dem das Rucksackvesper eingenommen wurde. Danach ging es hinab ins Tal, am Boßlerbrünnele vorbei, bis dann im Umpfental ein steiler Anstieg zu bewältigen war. Vom Sattel des Hillenwanges führte der Weg leicht ansteigend durch den Wald zur Wolfbühlhütte des Esslinger Schneeschuhvereins. An dieser Stelle waren alle Anstiege geschafft und es ging nun hinunter zum Wanderparkplatz, dem Ausgangspunkt der etwas anstrengenden Tour. Zur Schlusseinkehr fuhr man zurück nach Gruibingen zum Gasthof Krone. Bei einem guten Abendessen und bei bester Stimmung bedankte sich Walter Deringer im Namen der Gruppe auch beim zweiten Wanderführer Klaus Dimter für die Vorbereitung dieser abwechselungsreichen Wanderung.