Bericht über die Mittwochswanderung am 12. Juni 2019

Auf dem Natura Trail bei Weil im Schönbuch

Die letzte Mittwochswanderung war bei der Hin- und Rückfahrt beeinträchtigt durch Verspätungen und falsche Gleisangaben bei Bussen und S-Bahnen. So kamen die 19 Wanderlustigen über eine Stunde später als geplant am Ausgangspunkt der Wanderung in Weil im Schönbuch an. Die Wanderstrecke durch das Totenbachtal verlief zum Teil auf dem dortigen Natura-Trail. Natura-Trails sind Wanderwege durch Natura-2000-Gebiete. Über 140 zumeist von den Ortsgruppen der Naturfreunde erstellte Natura-Trails gibt es allein in Deutschland, weitere in Europa. Die Trails sollen europäische Naturschätze nachhaltig erlebbar machen und das Bewusstsein für den Schutz von Natur und Landschaft stärken. Natura 2000 bezeichnet ein EU-weites Netzwerk von rund 26.000 Schutzgebieten, das die Erhaltung von gefährdeten Tierarten, Pflanzenarten und Lebensräumen im Einklang mit einer nachhaltigen Entwicklung der Region zum Ziel hat. Entsprechend eindrucksvoll waren die blühenden Wiesen am Wanderweg und der Auwald am Totenbach und am Segelbachbecken. Nach dem Verlassen des Waldes kam die Wandergruppe an der ehemaligen, 1714/15 gebauten Totenbachmühle vorbei. Diese wird heute von einer Stiftung („ONE WORLD FAMILY“) genutzt und nennt sich „Oase Weil“. Neben der Mühle befindet sich ein im Jahr 2018 eröffnetes Baumhaushotel. Durch die verschiedenen kräftigen Farben und die schiefen Fenster und Wände erinnert das Hotel an die Villa Kunterbunt von Pippi Langstrumpf. Wieder in Weil angekommen, erzählte Wanderführer Hans Göttfert noch von zwei besonderen Ereignissen in der Geschichte Weils. Im Bauernkrieg lagerte das schwäbische Bundesheer um Georg Truchseß von Waldburg, genannt Bauernjörg, im Totenbachtal, bevor es nach Böblingen zog und dort in der bekannten Bauernschlacht am 12. Mai 1525 den Bauernaufstand blutig niederschlug. Am 9. April 1559 fielen alle Gebäude – auch die Kirche und das Rathaus – einem Feuer zum Opfer. Nur das einzeln stehende Pfarrhaus blieb verschont. Das Feuer hatte ein Brandstifter gelegt. Mit der Schlusseinkehr in der Gaststätte „Alter Bahnhof“ in Holzgerlingen und der Rückfahrt nach Aichwald ging, trotz der Probleme mit dem ÖPNV, ein wunderschöner Wandertag zu Ende.

Bericht über die Busfahrt ins Obere Donautal am 29. Mai


Die 53 Ausflügler vor dem Schloss Sigmaringen

 

Alljährlich startet die Mittwochswandergruppe des Schwäbischen Albverein Aichwald eine Busreise ins Ländle. In diesem Jahr war das Ziel das obere Donautal. Zuerst wurde die Benediktiner-Abtei St. Martin und Maria in Beuron besucht. Überragt von den Kalkfelsen der Schwäbischen Alb, liegt das Kloster in einer Schleife des Donautals. Es ist heute Erzabteil der Beuroner Benediktinerkongregation, die sich im Geist der alten Ordensregel um die Erneuerung der Liturgie verdient gemacht hat. Zum Mittagsessen fuhr die Gruppe nach Thiergarten. Im Gutshof Käppeler wurde eingekehrt. Es ist schon wegen seiner Lage unterhalb des Rabenfelsens einen Ausflug wert. Sehenswert auch die St. Georg-Basilika, die kleinste dreischiffige Basilika nördlich der Alpen. Erbaut wurde sie vermutlich um das Jahr 1275 und gehört zu den ältesten Kirchen an der oberen Donau. Nach dem Essen fuhr die Gruppe nach Sigmaringen. Überragt von seinem weltberühmten Hohenzollern-Schloss liegt Sigmaringen an der jungen, hier noch gemächlich dahin strömenden Donau. Die Stadt ist dem Geiste nach noch immer ein Residenzstädtchen; das Schloss thront wie eine Glucke über den Bürgerhäusern. Seit dem 11. Jh. wird an dem Prunkgebäude gebaut, aus der Ritterburg wurde ein Renaissanceschloss und im 19. Jh. der monumentale Herrensitz der Fürsten von Hohenzollern. Während des Rundganges gab vieles zu besichtigen. Überwältigend: der Grüne, der Schwarze und der Rote Salon, der Historische Speisesaal, die Ahnen- und die Portugiesische Galerie, um nur einiges zu erwähnen. Nach einem Kaffee im Schlosscafé oder einem kurzen Bummel durch die Stadt, wurde die Heimreise angetreten. Für die Albvereinler, die von Ingeborg Reineke und Uli Krautter angeführt wurden, ging es mit vielen schönen Eindrücken auf den Schurwald zurück.         I.R.