Bericht über die Mittwochswanderung am 10. Juli 2019

Von Bietigheim links der Enz nach Besigheim

 

Auf dem Besigheimer Marktplatz

 

Bei idealem Wanderwetter fuhren 27 Wanderlustige mit Bus und Bahn nach Bietigheim, um eine Wanderung links der Enz nach Besigheim zu beginnen. In den Weinbergen oberhalb der Enz ging meistens ein leichter Wind und die Wanderer genossen die herrliche Aussicht. Unweit von Bietigheim liegt eine ehemalige Kammgarnspinnerei. Sie wurde 1856 gegründet. Relevante Faktoren für die Wahl des Standortes waren die verkehrsgünstige Lage und die Möglichkeit, die Enz als Energiequelle zu nutzen. Neben dem Fabrikgebäude wurden eine Direktoren-Villa, Aufseherhäuser und eine stetig wachsende Zahl von Arbeiterwohnungen gebaut. Die Firma erlebte im 20. Jahrhundert durch Preisverfall und die Kriege eine wechselvolle Geschichte. Heute ist die Kammgarnspinnerei ein Wohngebiet in Bietigheim. Die komplett aus Ziegelsteinen gemauerten Wohn- und Fabrikgebäude sind bewohnt und bewirtschaftet. Von der Kammgarnspinnerei war es nicht weit in das Brachberger Tal mit Blick auf den Hirsch- und den Brachberg. An der Weinlage Schwalbenhalde vorbei hatte die Wandergruppe Besigheim bald erreicht. Besigheim bestand ursprünglich aus einer mittelalterlichen Stadt mit Stadtmauer. Im Norden und im Süden befand sich jeweils ein Eingang. Die Eingänge wurden durch die Ober- und die Unterburg geschützt. Von der ehemaligen Oberburg stehen heute noch ein weithin sichtbarer, mächtiger Turm namens „Schochenturm“ und ein fast genauso hohes Steinhaus, das wahrscheinlich einst als Palas diente. Der Waldhornturm ist der Rest der Unterburg. Nach den, vom Wanderführer vorgetragenen, geschichtlichen Einblicken, erreichten die Wanderer das in der Altstadt von Besigheim gelegene Gasthaus Hirsch, wo die willkommene Mittagseinkehr stattfand. Die Gruppe bedankte sich bei den Wanderführern Erika und Hans Göttfert für die abwechslungsreiche Wanderung.

Bericht über die Mittwochswanderung am 12. Juni 2019

Auf dem Natura Trail bei Weil im Schönbuch

Die letzte Mittwochswanderung war bei der Hin- und Rückfahrt beeinträchtigt durch Verspätungen und falsche Gleisangaben bei Bussen und S-Bahnen. So kamen die 19 Wanderlustigen über eine Stunde später als geplant am Ausgangspunkt der Wanderung in Weil im Schönbuch an. Die Wanderstrecke durch das Totenbachtal verlief zum Teil auf dem dortigen Natura-Trail. Natura-Trails sind Wanderwege durch Natura-2000-Gebiete. Über 140 zumeist von den Ortsgruppen der Naturfreunde erstellte Natura-Trails gibt es allein in Deutschland, weitere in Europa. Die Trails sollen europäische Naturschätze nachhaltig erlebbar machen und das Bewusstsein für den Schutz von Natur und Landschaft stärken. Natura 2000 bezeichnet ein EU-weites Netzwerk von rund 26.000 Schutzgebieten, das die Erhaltung von gefährdeten Tierarten, Pflanzenarten und Lebensräumen im Einklang mit einer nachhaltigen Entwicklung der Region zum Ziel hat. Entsprechend eindrucksvoll waren die blühenden Wiesen am Wanderweg und der Auwald am Totenbach und am Segelbachbecken. Nach dem Verlassen des Waldes kam die Wandergruppe an der ehemaligen, 1714/15 gebauten Totenbachmühle vorbei. Diese wird heute von einer Stiftung („ONE WORLD FAMILY“) genutzt und nennt sich „Oase Weil“. Neben der Mühle befindet sich ein im Jahr 2018 eröffnetes Baumhaushotel. Durch die verschiedenen kräftigen Farben und die schiefen Fenster und Wände erinnert das Hotel an die Villa Kunterbunt von Pippi Langstrumpf. Wieder in Weil angekommen, erzählte Wanderführer Hans Göttfert noch von zwei besonderen Ereignissen in der Geschichte Weils. Im Bauernkrieg lagerte das schwäbische Bundesheer um Georg Truchseß von Waldburg, genannt Bauernjörg, im Totenbachtal, bevor es nach Böblingen zog und dort in der bekannten Bauernschlacht am 12. Mai 1525 den Bauernaufstand blutig niederschlug. Am 9. April 1559 fielen alle Gebäude – auch die Kirche und das Rathaus – einem Feuer zum Opfer. Nur das einzeln stehende Pfarrhaus blieb verschont. Das Feuer hatte ein Brandstifter gelegt. Mit der Schlusseinkehr in der Gaststätte „Alter Bahnhof“ in Holzgerlingen und der Rückfahrt nach Aichwald ging, trotz der Probleme mit dem ÖPNV, ein wunderschöner Wandertag zu Ende.

Bericht über die Busfahrt ins Obere Donautal am 29. Mai


Die 53 Ausflügler vor dem Schloss Sigmaringen

 

Alljährlich startet die Mittwochswandergruppe des Schwäbischen Albverein Aichwald eine Busreise ins Ländle. In diesem Jahr war das Ziel das obere Donautal. Zuerst wurde die Benediktiner-Abtei St. Martin und Maria in Beuron besucht. Überragt von den Kalkfelsen der Schwäbischen Alb, liegt das Kloster in einer Schleife des Donautals. Es ist heute Erzabteil der Beuroner Benediktinerkongregation, die sich im Geist der alten Ordensregel um die Erneuerung der Liturgie verdient gemacht hat. Zum Mittagsessen fuhr die Gruppe nach Thiergarten. Im Gutshof Käppeler wurde eingekehrt. Es ist schon wegen seiner Lage unterhalb des Rabenfelsens einen Ausflug wert. Sehenswert auch die St. Georg-Basilika, die kleinste dreischiffige Basilika nördlich der Alpen. Erbaut wurde sie vermutlich um das Jahr 1275 und gehört zu den ältesten Kirchen an der oberen Donau. Nach dem Essen fuhr die Gruppe nach Sigmaringen. Überragt von seinem weltberühmten Hohenzollern-Schloss liegt Sigmaringen an der jungen, hier noch gemächlich dahin strömenden Donau. Die Stadt ist dem Geiste nach noch immer ein Residenzstädtchen; das Schloss thront wie eine Glucke über den Bürgerhäusern. Seit dem 11. Jh. wird an dem Prunkgebäude gebaut, aus der Ritterburg wurde ein Renaissanceschloss und im 19. Jh. der monumentale Herrensitz der Fürsten von Hohenzollern. Während des Rundganges gab vieles zu besichtigen. Überwältigend: der Grüne, der Schwarze und der Rote Salon, der Historische Speisesaal, die Ahnen- und die Portugiesische Galerie, um nur einiges zu erwähnen. Nach einem Kaffee im Schlosscafé oder einem kurzen Bummel durch die Stadt, wurde die Heimreise angetreten. Für die Albvereinler, die von Ingeborg Reineke und Uli Krautter angeführt wurden, ging es mit vielen schönen Eindrücken auf den Schurwald zurück.         I.R.

Bericht über die Mittwochswanderung am 15. Mai 2019

 

Die Wandergruppe vor dem Mörikehaus in Ochsenwang

 

Eine Rundtour bei Ochsenwang:
Über den Breitenstein und Auchtert zum Mörikefels

Bei teilweise bedecktem Himmel und für die Jahreszeit etwas zu kühlen Temperaturen fanden sich 31 Wanderfreunde aus der Ortsgruppe Aichwald des Schwäbischen Albvereins an den angegebenen Treffpunkten ein. Mit Privat-PKWs ging es über Plochingen, Wernau, Kirchheim/Teck, Dettingen/Teck und Nabern nach Ochsenwang. Da der ursprünglich zum Parken vorgesehene Wanderparkplatz von einer Baufirma kurzfristig mit Material belegt war, musste ein Ersatzparkplatz angefahren werden. Dies hatte zur Folge, dass die von den beiden Wanderführern ursprünglich geplante Rundtour in entgegengesetzter Richtung gewandert werden musste. So kam man auf direktem Weg zum Breitenstein (NN 811 m), von dem sich eine grandiose Sicht auf das Albvorland bot, von den drei Kaiserbergen im Osten über den Schurwald im Norden bis zur Burg Teck und dem Hohenneuffen im Westen. Nachdem die Wanderer diese schöne Aussicht ausgiebig genossen hatten, ging es weiter über den Auchtert (NN 813 m) direkt zum Mörikefels. Von diesem markanten Punkt aus konnte man einen Blick auf Hepsisau und Neidlingen werfen. In der Ferne war sogar noch der Reußenstein zu erkennen. Nun war es nicht mehr weit bis zur Kirche von Ochsenwang, in der die Gruppe bei einem Vortrag von Frau König einiges über das Leben von Eduard Mörike erfuhr. Dieser bedauernswerte Mensch war gezwungen, in den verschiedensten Orten Vikariatsstellen anzutreten, u. a. war er auch zwei Jahre lang (1832 – 1833) in Ochsenwang als Pfarrverweser tätig. Bedingt durch das unstete Leben, konnte er sich nicht in Ruhe seiner Leidenschaft widmen, dem Schreiben und der Dichtkunst. Man kann sich vorstellen, dass er darüber nicht allzu glücklich war. Nach dem Vortrag ging es zur Schlusseinkehr in den „Landgasthof Krone“, wo die Wanderer bei einem guten Essen den Nachmittag noch einmal Revue passieren lassen konnten. Wanderführer waren Klaus Dimter und Angela Guggemos. Ihnen gilt der Dank für einen schönen Nachmittag.

Bericht über die Jahreshauptversammlung am 3. Mai

Die Wanderführerinnen und Wanderführer der Ortsgruppe

 

Anfang Mai fand die Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe statt. Die Vorsitzende Hildegard Belge begrüßte die Vereinsmitglieder und als Gast den neu gewählten Bürgermeister der Gemeinde Aichwald, Herrn Andreas Jarolim. Anschließend bat sie um eine Gedenkminute für die im Jahr 2018 verstorbenen Mitglieder. Nach einigen Ausführungen über die Arbeit des Vorstandes im letzten Jahr, ehrte sie langjährige Mitglieder der Ortsgruppe mit Ehrennadel, Urkunde und Sektpräsent. Es folgte der Bericht des Kassiers und dessen Entlastung durch die Mitglieder. Wanderwart Hans Göttfert blickte zurück auf das Wanderjahr 2018 und bedankte sich bei allen Wanderführern und Wanderführerinnen für ihr Engagement mit einer Flasche Sekt. Es folgten die Ausführungen des Schriftführers und Wegewarts Walter Deringer sowie des Fachwarts für Internet und Nordic Walking Hans van Luijk. Nach seinen Berichten legte Hans van Luijk seine beiden Ämter nieder. Die Betreuung des Internets übergab er an die Fachwartin für Öffentlichkeitsarbeit Erika Göttfert. Hildegard Belge beendete danach den offiziellen Teil und gab bekannt, dass sie aus gesundheitlichen Gründen als Vorsitzende der Ortsgruppe zurücktritt. Walter Deringer dankte ihr mit humorvollen Worten für ihre langjährige Tätigkeit im Verein. 5 Jahre lang war sie Schriftführerin, bevor sie 2000 zur Vertrauensfrau gewählt wurde. Dieses Amt übte sie fast 19 Jahre aus. Mit Blumen und Gutscheinen wurde Hildegard Belge verabschiedet. Die Vorsitzende des Esslinger Gaus, Karin Feucht, bedankte sich bei ihr im Namen des Schwäbischen Albvereins. Eigentlich wäre nun die Neuwahl eines/r neuen Vorsitzenden nötig gewesen. Auf die Wahl konnte aber verzichtet werden, da sich im Vorfeld die Stellvertreterinnen bereit erklärt hatten, aufzurücken und die Aufgaben bis zur nächsten Wahl 2021 kommissarisch zu übernehmen. Die neue Ortsgruppenvorsitzende Margret Rüting dankte für das Vertrauen und leitete über zum letzten Tagesordnungspunkt, dem Bilderrückblick 2018. Mit launigen Worten führte Walter Deringer durch die Diashow der Sonntagswanderungen, die auch einige lustige Fotomontagen enthielt. Erika Göttfert zeigte den Rückblick auf die Mittwochswanderungen.

Bericht über die Mittwochswanderung am 17. April 2019

Blick auf Neckar und Zuckerberg

Wanderung auf einem Teilstück des Stuttgarter Rösslewegs

Die Wanderstrecke der Ortsgruppe Aichwald war am 17. April wieder einmal ein Teilstück des Stuttgarter Rösslewegs, diesmal der Abschnitt zwischen Sommerrain und Münster. 25 Teilnehmer wanderten knapp 7 km von der S-Bahn-Haltestelle Sommerrain über die Stadtteile Muckensturm und Steinhaldenfeld nach Münster zum Bahnhof. Dabei waren zwar einige An- und Abstiege zu bewältigen, aber das herrliche Frühlingswetter und die blühende Natur entschädigten reichlich für die Anstrengungen. Die Blumen und Blüten in den vielen Freizeitgrundstücken am Weg und die tollen Ausblicke auf den Neckar und auf Stuttgart waren ein Genuss fürs Auge. Schon nach wenigen Höhenmetern auf der langen Treppe vor Muckensturm bot sich den Wanderern ein beeindruckendes Panorama. So konnte man zum Beispiel in der Ferne den Frauenkopf mit seinem Funkturm, den Fernsehturm, die Robert-Bosch-Klinik, den Ausichtsturm Burgholzhof und die Hochhäuser von Freiberg erkennen. Ganz in der Nähe war Münster mit seinem Heizkraftwerk und dem Eisenbahn-Viadukt zu sehen. Auch der Zuckerberg mit seinen Weinbergsmauern lag schon im Blickfeld. Der Schwerpunkt des Kraftwerks Münster ist nicht die Stromerzeugung, sondern die thermische Müllbehandlung und Fernwärmeerzeugung. Das Viadukt gehört zur sogenannten Schusterbahn, der 1895/1896 gebauten Güterumgehungs-Bahnstrecke Untertürkheim – Kornwestheim. Der Zuckerberg ist eine der besten Weinlagen Württembergs – dort wächst das Cannstatter Zuckerle. Auf ihrem weiteren Weg kamen die Wanderer zunächst am zweitgrößten Friedhof Stuttgarts, dem 1918 eröffneten Hauptfriedhof, vorbei und erreichten dann die Steinhaldenfeld-Siedlung. Die Siedlung ist ab 1932 entstanden um mittellosen Arbeiterfamilien bezahlbaren Wohnraum mit Garten zu ermöglichen. Eine Besonderheit dieses Stadtteils ist der weithin sichtbare Zuckerberg-Bunker, ein Hochbunker aus dem zweiten Weltkrieg. Von hier oben ging es wieder hinunter ins Tal, ein Stück am Neckar entlang und durch ein Freizeitgelände nach Münster. Vom Bahnhof fuhren die Wanderer mit der „Schusterbahn“ nach Untertürkheim, mit der S-Bahn weiter nach Esslingen und nach der Schlusseinkehr im Metroplitan (Dick) mit dem Bus zurück nach Aichwald.

Bericht über die Mittwochswanderung am 3. April 2019

Einblicke in unbekannte Winkel Stuttgarter Stadtteile

Die erste Aprilwanderung führte in den Stuttgarter Stadtteil Sillenbuch. Manfred Rommel, der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister, machte den Stadtteil zu seiner Heimat, als er sich im Jahr 1954 dort niederließ. Damit befindet er sich in bester Gesellschaft: auch die sozialistische Politikerin und Publizistin Clara Zetkin, der Architekt Günter Behnisch (Münchner Olympiastadion) und die Politikerin und Schriftstellerin Anna Haag waren durch ihren Wohn- oder Arbeitsort eng mit dem Ort verbunden. Sillenbuch wurde erstmals genannt in einer Urkunde aus dem Jahr 1264. Der Ort gehörte bis 1819 zu Rohracker, wurde dann selbständig und 1937 nach Stuttgart eingemeindet. Bis ins 20. Jh. hinein war Sillenbuch ein kleines Bauerndorf. Die 1930 eingerichtete Straßenbahnverbindung hinunter in die Stadt lockte Stuttgarter Bürger, sich in Sillenbuch niederzulassen. Dadurch kamen Angehörige der bürgerlichen Schicht in den Stadtteil, die es davor hier nicht gab. Von der U-Bahn-Haltestelle Silberwald aus führte der Rundgang durch die Landstadt-Siedlung und durch „Alt-Sillenbuch“, vorbei am Wohnhaus von Clara Zetkin, an Siedlungshäusern aus den 1930er Jahren, barocken Bauern- und Handwerkerhäusern aus dem 18. und dem 19. Jh., dem Friedhof von 1832, dem alten und dem neuen Rathaus (von 1821 bzw. 1907) und dem ersten und dem zweiten Schulhaus (von 1820 bzw. 1879). Auf dem Weg gab es immer wieder schöne Ausblicke auf den Frauenkopf (bei Rohracker) und hinüber auf die Ausläufer des Schurwalds. Durch den Ostfilderfriedhof (hier sind die u.a. die Gräber von Manfred Rommel, Hanns-Martin Schleyer und Tatort-Kommissar Bienzle, Dietz-Werner Steck)verließ die Gruppe Sillenbuch und wanderte am Rand von Heumaden zuerst durch ein Wohngebiet und dann idyllisch an Kleingärten vorbei. Tiefe Schluchten des Katzenbachs begleiteten den Weg bis zu einem Tierfriedhof, dem ältesten Tierfriedhof Stuttgarts. Bald waren nun die ersten Häuser von Hedelfingen erreicht. Das Ortsbild Hedelfingens wird von liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern geprägt, zum Beispiel der Kelter der Weingärtnergenossenschaft (erbaut um 1600 nach Plänen des bekannten Architekten Heinrich Schickhardt). In der Gaststätte „Krone“ ließ man den Tag ausklingen. Die Mitwanderer waren begeistert von den interessanten Einblicken in unbekannte Ecken Stuttgarts.

Bericht über die Sonntagswanderung am 14. April 2019

Eine Wanderung entlang des Albtraufs zum Boßler

Bei bedecktem Himmel fanden sich 16 Wanderfreunde aus der Ortsgruppe Aichwald des Schwäbischen Albvereins an den angegebenen Treffpunkten ein. Mit Privat-PKWs ging es über die B10 in Richtung Göppingen, dann über Heiningen und Gammelshausen hinauf nach Gruibingen und von dort aus zum etwas abgelegenen Wanderparkplatz „Talenwiesen“, gelegen auf NN 631 m. Die Wanderer kamen an der Weilheimer Skihütte vorbei hinauf zum Aussichtspunkt „Häringer Steig“ (NN 785 m), von dem aus sich bei optimalem Wetter eine weite Aussicht nach Westen bietet. Leider war die Sicht suboptimal, und so konnte man nur die Limburg erkennen, sowie die Orte Hepsisau und Weilheim. Der weitere Weg führte zu der Gedenkstätte „Jahrhundertstein“. Hier, in der Nähe des Boßlers, gab die Wanderführerin Angela Guggemos einen Überblick über die Flugzeug- und Hubschrauberunglücke, die sich seit den letzten Kriegsjahren am Boßler (NN 797 m) zugetragen haben. Bei diesen Unglücken haben 19 Menschen ihr Leben verloren, 7 weitere wurden verletzt. Aus diesem Grund wird der Boßler schon länger als Schicksalsberg bezeichnet. Das Boßlerkreuz erinnert an das Schicksal der Verunglückten. Die Wandergruppe kam nun auf etwas schwierigem Terrain zum Boßlerhaus, an dem das Rucksackvesper eingenommen wurde. Danach ging es hinab ins Tal, am Boßlerbrünnele vorbei, bis dann im Umpfental ein steiler Anstieg zu bewältigen war. Vom Sattel des Hillenwanges führte der Weg leicht ansteigend durch den Wald zur Wolfbühlhütte des Esslinger Schneeschuhvereins. An dieser Stelle waren alle Anstiege geschafft und es ging nun hinunter zum Wanderparkplatz, dem Ausgangspunkt der etwas anstrengenden Tour. Zur Schlusseinkehr fuhr man zurück nach Gruibingen zum Gasthof Krone. Bei einem guten Abendessen und bei bester Stimmung bedankte sich Walter Deringer im Namen der Gruppe auch beim zweiten Wanderführer Klaus Dimter für die Vorbereitung dieser abwechselungsreichen Wanderung.

Bericht über die Mittwochswanderung am 20. März 2019

Wanderung durch Hölderlins Landschaft

Mit Bus und Bahn haben sich 33 Wanderer der Mittwochswandergruppe des Schwäbischen Albvereins Aichwald nach Nürtingen-Hardt aufgemacht, um von dort eine Rundwanderung über die Oberensinger Höhe zu machen. Bei herrlichem Sonnenschein ging es durch Hölderlins Landschaft. Der Albtrauf zog sich als blaues Band am Horizont entlang. Der Ausblick von der Oberensinger Höhe inspirierte schon Dichter wie Eduard Mörike und Friedrich Hölderlin. Hölderlin hat nicht nur Kindheit und Jugend in Nürtingen verbracht, sondern kam immer wieder nach Nürtingen zurück, in den Haushalt seiner Mutter und Geschwister. In Nürtingen schrieb und überarbeitete er zahlreiche Werke. Hölderlin war Nürtinger Bürger, in Nürtingen besaß er Zeit seines Lebens das Bürgerrecht. Die Gegend um Nürtingen mit der Flusslandschaft des Neckars und der Schwäbischen Alb prägte Hölderlins Texte wie keine andere. Weiter ging es bis zu den Lindenhöfen. Sehr zur Freude der Wandergruppe öffnete die dort integrierte kleine Gaststätte etwas früher und man konnte bei Getränken und Brezeln eine kurze Rast einlegen. Auf den Bänken im Biergarten, der voll in der Sonne lag, wurde der frühlingshafte Tag genossen. Der Rückweg führte an der Sammlung Domnick vorbei. Das Ehepaar Domnick hat Kunstwerke zusammen getragen und einen Skulpturengarten errichtet. Der Wunsch der Domnicks war es, gemeinsam mit ihren Gemälden zu wohnen und diese dennoch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In enger Zusammenarbeit mit dem Architekten entwickelten sie ein Wohnhaus als Museum. Umgeben von einer hohen Buchenhecke schmiegt sich das Gebäude in das leicht abfallende Gelände. Nach außen wirkt der Betonbau festungsartig. Nur wenige Fenster durchbrechen die geschalten Mauern. Domnicks erhofften sich dadurch die größtmögliche Sicherheit für ihre Sammlung. Ab 1977 erweiterte das Ehepaar Domnick ihr Projekt „Wohnen im Museum“ um den Skulpturengarten im Westen des Hauses. Hier, vor der Kulisse der Schwäbischen Alb, finden sich ganz unterschiedliche Skulpturen aus Eisen, Stahl und Bronze. Nach dem Tode des Ehepaares wurde das Land Baden-Württemberg Alleinerbe des Vermögens und wurde dazu verpflichtet, die Kunst der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wieder am Ausgangspunkt angekommen, ging es zu einem etwas verspäteten Mittagessen in den Schlachthof in Nürtingen. Nach dieser Stärkung fuhr die Gruppe wieder mit der Bahn nach Plochingen und von dort mit der neuen Buslinie nach Aichwald zurück. Die Wandergruppe bedankte sich bei der Wanderführerin Margret Rüting für diesen eindrucksvollen Wandertag.

 

Bericht über die Sonntagswanderung am 17. März 2019

Die wunderschönen Mäander-Schleifen der Unteren Rems

Die Gemeinden und Städte an der 78 Kilometer langen Rems freuen sich auf die große Remstal-Gartenschau vom 10. Mai bis zum 20. Oktober dieses Jahres. Schon einige Wochen vorher führte eine Frühjahrswanderung des Schwäbischen Albverein Aichwald ins Naturschutzgebiet Unteres Remstal zu den idyllischen letzten Kilometern des Flusses. Bei blauem Wanderhimmel und strahlendem Sonnenschein startete die 16 Kilometer lange Tagesrundwanderung von Waiblingen-Neustadt nach Remseck-Neckarrems. Vom Parkplatz am Fluss führte die Tour über einen leichten Anstieg auf die Höhe und durch Streuobstwiesen entlang der Waiblinger Stadtteile Neustadt und Hohenacker wieder hinunter ins Tal zur Hegnacher Mühle. Die unspektakuläre Idylle der ursprünglichen Flusslandschaft mit ihren wunderschönen großen Mäander-Schleifen und die nach Regen stark strömende Rems erfreuten ab hier die Herzen der Wanderer. Sowohl im Laubwald als auch in den romantischen Fluss-Auen wurden immer wieder erste Frühblüher und Blumen der Saison gesichtet. Entlang von unzähligen Trockenmauern von einstigen Weinbergterrassen aus dem 16. Jahrhundert und einer schönen mächtigen Muschelkalk-Felswand von einem alten Steinbruch spazierwanderte die Gruppe nach Neckarrems. Hier flanierten die Wanderer über den Damm der Remsuferpromenade, bestaunten die 50 und 80 Meter langen, freitragenden Holz-Glas-Stege über beide Flüsse und machten am Aussichtsbalkon über dem Sandstrand der Neckarmündung eine lauschige Mittagsrast. Auf dem Rückweg am Nachmittag durchschritten die Vereinsmitglieder und Wandergäste dann die ebenso schöne Natur auf der anderen Uferseite der großen Rems-Windungen. Zwei rauschende Stauwehre, heimelige Teiche, die Remsmühle und das beeindruckende 240 Meter lange und 45 Meter hohe Remstal-Bahnviadukt aus dem Jahr 1875 säumten die bequeme Wanderstrecke. Beim gemeinsamen Abendessen auf der Glas-Empore des italienischen Restaurants „Toro d’Oro“ (Goldener Ochsen) in Neustadt dankte Vorstandmitglied und Tourfotograf Walter Deringer mit gewohnt launigen Worten dem Wanderführer Mathias Albert Witzig.