Bericht über die Mittwochswanderung am 6. Februar 2019

Der arme Konrad

Für seinen hervorragenden Wein ist das Remstal bekannt. Deshalb nimmt es auch nicht wunder, dass sogar eine Großgemeinde nach diesem edlen Getränk benannt wurde. Die Große Kreisstadt Weinstadt. Überall wo man hinsieht, ist die Gemeinde von Hängen umgeben auf denen Reben gedeihen. Die Mittwochswandergruppe von Aichwald hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dorthin zu wandern. Unter der Leitung von Ingeborg Reineke und Uli Krautter wanderte die 41 personenstarke Gruppe von Aichelberg hinunter ins Beutelsbachertal. Hier und da konnte man schon die ersten Anzeichen des Erwachens der Natur beobachten. Über Schnait, einem Teilort von Weinstadt, erreichte die Gruppe Beutelsbach, die Wiege Württembergs. Neben städtischem Flair hat die Stadt noch manch ländliches und viel idyllisches zu bieten. Bis ins 13. Jahrhundert diente die Beutelsbacher Stiftskirche als Grablege der Württemberger. Nicht weniger bedeutend waren die Auswirkungen der ersten deutschen Freiheitsbewegung, die 1514 im Aufstand des „Armen Konrad“ in Beutelsbach ihren Ursprung hatte. Auslöser des Aufstandes war eine neue Verbrauchersteuer, zunächst auf Fleisch, die Herzog Ulrich angesichts des drohenden Staatsbankrotts verordnet hatte. Der Aufstand wurde zwar niedergeschlagen, führte aber zum Tübinger Vertrag als eine der Grundlagen württembergischer Verfassungsgeschichte. Wer aufmerksam durch die Ortschaften von Weinstadt wandert, kann hier und dort noch viel aus der alten Zeit entdecken. Reste einer alten Burg in den Weinbergen, ehrwürdige Kirchen, alte Bauern- und Bürgerhäuser, da und dort verborgen die Zeichen und Inschriften über Türen und Toreingänge. Dies alles konnten wir bei einer Führung im Württemberg-Haus in Beutelsbach erfahren. Das Museumsgebäude zählt zu den ältesten dörflichen Rathäusern in Württemberg. Es wurde 1534 erbaut und war vier Jahrhunderte das weltliche Zentrum des württembergischen Marktfleckens Beutelsbachs. Mit der neu eingeführten Buslinie 114, die nun von Weinstadt-Endersbach über Aichwald nach Esslingen führt, fuhr die Gruppe, mit vielen neuen Eindrücken nach Aichwald.

Bericht über die Sonntagswanderung am 17. Februar 2019

 

 

Ein frühlingshafter Wintertag wie aus dem Bilderbuch

Kein Wölkchen verschleierte am 17. Februar diesen herrlichen Wintertag. Unter der Leitung von Hans van Luijk hatte der Schwäbische Albverein der Ortsgruppe Aichwald zu seiner Halbtageswanderung im Februar eingeladen. Am Parkplatz des Schelztorgymnasiums in Serach sammelten sich die 27 Teilnehmer und gelangten nach kurzem Aufstieg ans Seracher Schlössle, das in heutiger Zeit private Bewohner beherbergt. Unmittelbar an das Grundstück gelangt man zum Arboretum, dem einstigen Schlosspark. Hier findet der Wanderer eine Sammlung verschiedener Baumarten, zum Teil aus einheimischer Anzucht, aber auch Exoten aus anderen Ländern. Noch ein kurzer Weg bergauf, dann war schon der Kirschbuckel erreicht, bei diesem strahlenden Sonnenschein ein grandioser Aussichtspunkt rundherum. Die kleine Pause gab Gelegenheit für den bei Halbtagswanderungen üblichen Umtrunk mit kleinem Imbiss. Alsdann führte ein kurzer Schlenker zu dem zu Ehren von Valentin Salzmann und Ernst Camerer errichteten Denkmal, der beiden Pioniere und Gründer des Schwäbischen Albvereins. Die Katharinenlinde mit dem Turm war auch schon in Sichtweite gekommen. Ein Teil der Gruppe bestieg auch diesen, der Rest mischte sich unter die vielen glücklichen Menschen, die sich bei diesen im Winter ungewöhnlich hohen Temperaturen ebenfalls davor versammelt hatten. Ein weiterer Verlauf führte nun durch den Wald in Richtung sieben Linden und das Obertal. In der kalten Klinge kommt man an dem Aquädukt vorbei, ein Überbleibsel der Wasserleitung, die in damaliger Zeit das Wasser in das Schloss Hohenkreuz abzweigte. Als Ausgleich für diesen Wasserentzug ließ Anfang des 18. Jahrhunderts Freiherr von Palm den noch heute gut erhaltenen Gerechtigkeitsbrunnen auf halber Höhe des Obertals erbauen. Das Ende der Wanderung war nun bald erreicht und die Fahrt ging zurück nach Aichwald zur Abendeinkehr in den Liederkranz. Hier sprach Walter Deringer im Namen der Gruppe den Wanderführern Hans van Luijk und Christa Bennewitz für die Organisation und Bewirtung unterwegs den allgemeinen Dank aus, und brachte nochmals mit gezielten Worten die während der Wanderung besuchten Sehenswürdigkeiten in Erinnerung.

Bericht über die Mittwochswanderung am 23. Januar 2019

Betriebsbesichtigung bei WMF und Einkauf im City Outlet Geislingen

Am 23. Januar beschränkte sich die Wanderung der Mittwochswandergruppe des Schwäbischen Albvereins Ortsgruppe Aichwald lediglich auf die Strecke der einzelnen Personen zu den entsprechenden Bushaltestellen. Nachdem alle pünktlich zur Stelle und an den ausgeschriebenen Haltepunkten eingesammelt waren, fuhren wir mit Omnibus Dannenmann ganz entspannt und ohne Stau ins City Outlet Geislingen. Im Bus gab es noch für jeden eine „Shopping Guide“-Broschüre mit verschiedenen Informationen – unter anderem, welche Firmen vertreten sind und deren Lage. Im City Outlet angekommen, schwärmten alle 44 Personen in verschiedene Richtungen aus, einige traf man überwiegend bei WMF und im angeschlossenen Bistro, aber auch in den anderen Geschäften. Im Jahr 1912 eröffnete WMF für seine Mitarbeiter ein Auslieferungslokal für Seefische. Ende der 1920-er Jahre wurde der Fischverkauf eingestellt und der Fabrikverkauf von WMF-Produkten begann. Der Name Fischhalle blieb aber erhalten und der erste Schritt zum heutigen City Outlet wurde getan. Um 14 Uhr wurden wir bei WMF zur Führung durch die Kochtopffertigung erwartet, vorher mussten jedoch die vielen Tüten, Pakete usw. im Bus verstaut werden. Die WMF Group ist ein ehemals börsennotierter Hersteller von Haushalts-, Gastronomie- und Hotelleriewaren, der 1853 von Daniel Straub und den Gebrüdern Schweizer gegründet wurde. 1880 entstand durch die Fusion mit der Esslinger Firma Ritter & Co. die Württembergische Metallwarenfabrik. Zur Führung wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt; zuerst bekam jeder eine grüne Warnweste und danach noch spezielle Sicherheitsschuhe. So ausgestattet bekamen wir sämtliche Stationen der Topffertigung zu sehen. WMF Töpfe werden geformt aus hochwertigem Cromargan mit einer Bodenstärke von 6 mm mit Aluminiumkern. Cromagan setzt sich aus den Begriffen „Crom“ und Argan zusammen, d.h. Stahl der einen besonderen Chromanteil besitzt und „Argan“, weil es silberähnlich aussieht. Die Vorteile des Materials Cromargan sind: urefest, nicht rostend, geschmacksneutral, pflegeleicht und spülmaschinenfest und von nahezu unbegrenzter Haltbarkeit. Als krönenden Abschluss durften wir alle noch die Nachbildung der Paradiestüre des Florentiner Baptisteriums San Giovanni bewundern. Die 6 auf 4 Meter große und 2 Tonnen schwere Tür war einst für das Städtische Museum in Stettin reproduziert worden. Weil das Museum die Kosten nicht begleichen konnte, wurde die Tür 1928 nach Geislingen zurückgeholt. Nach einer kleinen Stärkung im Bistro fuhren wir auf direktem Weg zurück nach Aichwald.

Bericht über die Sonntagswanderung am 20. Januar 2019

Wanderung zum Schönbuchturm

Der im Sommer 2018 eröffnete Schönbuchturm ist ein Beispiel dafür, wie harmonisch sich ein architektonisches Meisterwerk in die Landschaft einfügen und damit zu einem touristischen Magnet werden kann. Am Sonntag, 20.1.19 hatten die Wanderführer Christa und Walter Deringer von der Ortsgruppe Aichwald des Schwäbischen Albvereins eine elf Kilometer lange Wanderung angeboten, welche von Nufringen über den Schönbuchturm nach Herrenberg führte. Trotz der Kälte und bedecktem Himmel waren 16 Personen gekommen, um das Bauwerk kennen zu lernen. Am Bahnhof Nufringen begrüßte der Wanderführer die Gruppe mit der Ansage, dass Abkürzungen der schnellste Weg seien, um an einen Ort zu kommen, an den man nie gelangen wollte. Und er betonte, dass man heute auf Umwegen zum Ziel gelangen würde. Folgerichtig startete man nach Osten in Richtung Rohrau. Der alte Necknamen der Rohrauer „Saadmanne“ erklärt sich aus der Tatsache, dass Rohrau am Fuße einer Stubensandsteinbank des Schönbuchs liegt. Die Rohrauer verdienten sich ein Zubrot mit dem Abbau von Sand, der gemahlen wurde und zur Reinigung von Dielen und Tischen Verwendung fand. Genau so wichtig war der Abbau von Gipskeuper, der unterhalb des Sandsteins liegt, für die Bauindustrie. Im Laufe von Jahrmillionen hat Wasser steile Seitentäler in den Stein gekerbt. Eines davon wurde vor einigen Jahren zu einer heute still gelegten Mountainbike-Abfahrtstrecke ausgebaut. In dieser Kerbe gewinnt man rasch an Höhe und oben findet sich eine kleine Rundhütte, in der die Wanderführer einen Aufmunterungsdrink und eigenes Gebäck verteilten. Auf abwechslungsreichen Wegen, teils schmal, mitunter steil und naturbelassen, vorbei an Quellen, eisbedeckten Tümpeln, dem „breiten Stein“ war man rasch zum „kalten Brunnen“ gelangt. Noch ein kurzer Anstieg und der Schönbuchturm war erreicht. Hoch aufragend, sich nach oben verbreiternd steht er filigran auf dem Gipfel des Stellbergs. Drei Etagen in 10, 20 und 30 Metern Höhe sind zu erklimmen und je höher man steigt, desto weiter kann man hineinschauen in die Gegend – theoretisch über den Schönbuch im Osten und im Süden bis zur Alb, vom oberen Gäu bis zum Schwarzwald im Westen – falls die Sicht klar ist. War sie leider nicht. Dennoch lohnt sich der Aufstieg auf die im Wind leicht schwankende obere Plattform. Jetzt wäre eine warme Tasse Kaffee im nahe gelegenen Naturfreundehaus willkommen gewesen. Aber das hatte leider geschlossen. „Warum stehen da so viele Kiefern?“ wurde gefragt. „Weil Kiefern sandige Böden lieben, was ein Hinweis auf den Untergrund aus Sandstein ist“ lautete die Antwort. Und dann zieht eine mächtige, fast 400 Jahre alte Eiche, den Blick auf sich: Die „Eiche am roten Meer“. Rotes Meer? Kein Wasser weit und breit und schon gar kein rot gefärbtes. Nur eine flache Kuhle fällt auf. Diese war früher mit Wasser gefüllt und diente zum feucht Halten von ausgehöhlten Kiefernstämmen, die als Wasserrohre („Teuchel“) verwendet wurden und das Wasser rötlich färbten. Gerade noch scheinbar in freier Natur auf einem schmalen Pfad im Norden des Schlossberges, stand man plötzlich vor einer Mauer und dem trutzigen Pulverturm. Die mächtige Stiftskirche thront hoch über der Stadt, riesige Glocken davor weisen auf das Glockenmuseum im Turm hin. Einige Stufen und ein paar malerische Gassen weiter gelangte man zum Restaurant „Hasen“, in dem der Tag beschlossen wurde. Hans van Luijk bedankte sich im Namen der Gruppe ganz herzlich bei den Wanderführern und brachte noch einmal die wesentlichen Höhepunkte der Wanderung in Erinnerung.