Bericht über die Mittwochswanderung am 16. September

Auf dem Kappelberg

Mitte September stand die zweite Mittwochswanderung nach der coronabedingten Pause auf dem Plan – auf dem Kappelberg bei Fellbach. Mit Privat-PKWs fuhr die 20-köpfige Gruppe zum Waldschlössle auf dem Kappelberg. Bei idealem Wanderwetter begann dort die rund 6 km lange Rundwanderung. Gleich am Anfang bot ein Aussichtspunkt einen unerwartet eindrucksvollen Panoramablick ins Neckartal und vor allem ins Remstal. Dann informierte Wanderführer Hans Göttfert über die Geschichte des Waldschlössles: der Gebäudekomplex besteht aus dem 1911 errichteten Waldschlössle-Gebäude, dem Ende der 1960er-Jahre erbauten Waldheimgebäude sowie einer Reihe von Hütten im rückwärtigen Waldgebiet. 1967 erwarb die Evangelische Kirchengemeinde Fellbach die Gebäude und veranstaltete bis 2014 in den Sommerferien das Waldheim auf dem Areal. Vor Kurzem kaufte die Stadt Fellbach den Gebäudekomplex. Nach der Renovierung soll dort wieder Leben einziehen. Bei der Wanderung auf dem Rundweg am Rand des Schurwalds kam als nächstes das Neckartal ins Blickfeld, u.a. war Rotenberg mit der Grabkapelle zu sehen. Unterwegs las der Wanderführer den Text von verschiedenen aufgestellten Informationstafeln vor. Egal, ob der Weg durch Wald, Obstbaumwiesen oder durch die Egelseer Heide ging, er war immer wieder unterbrochen durch interessante Ausblicke. Nach 2 Stunden erreichte die Wandergruppe wieder den Ausgangspunkt am Waldschlössle. Zur Schlusseinkehr fuhr man zu einem Fellbacher Weingut und ließ bei leckerem Essen und einem guten Tropfen den Wandertag ausklingen.

Bericht über die Sonntagswanderung am 27. September

An der Kernerruhe

 

Konrad III, Justinus Kerner, Dornfelder

Wie passt das zusammen? Der Schlüssel zur Antwort liegt in Weinsberg. Aber der Weg dorthin, ausgehend vom Heilbronner Jägerhaus führte zunächst auf teils verschlungenen Pfaden, dann wieder auf Schotterwegen zu den Stadtseen. „Seht, ein grauer Schwan mitten im See!“ rief eine der drei anwesenden Christas. „Eine Attrappe“ warf jemand ein. „Der bewegt sich“, ein anderer „Ach was, das ist der Wind“. Grauer Jungschwan im Herbst? Nein es war tatsächlich eine lebensechte Attrappe.

Später, mitten im Stadtpark von Weinsberg, am fast kinderlosen Kinderspielplatz ließ man sich zur Vesperpause gemütlich nieder.

Der Weg zur Burg streift die Württembergische Weinschule. Sie ist die älteste ihrer Art in Deutschland, wurde 1868 gegründet und hat seither über achttausend Absolventen ausgebildet. Ihr sind einige neue Rebsorten zu verdanken. Die bekannteste 1955, die nach dem Gründer der Schule, Immanuel Dornfeld, benannt wurde.

Danach folgte der schweißtreibende Aufstieg zur Burg. Toller Rundblick nach allen Seiten bei klarer Sicht. Und wer kennt sie nicht, die Geschichte der tapferen Frauen, die ihre Männer auf ihren Rücken aus der Festung trugen. Konrad III von Staufen hatte 1140 die Festung, die später „Weibertreu“ genannt wurde, belagert und ausgehungert. Heutzutage kann man nur noch in den geschichtsträchtigen Ruinen stöbern. In einer stillen Ecke trug der Wanderführer Walter Deringer der Albvereinsgruppe Adalbert von Chamissos Gedicht von den „Weibern von Winsperg“ vor.

Unterhalb der Burg hatte sich Justinus Kerner, der als Amtsarzt in Weinsberg wirkte, im ehemaligen Stadtgraben ein feudales Haus errichten lassen. In Anbetracht der coronabedingten Einschränkungen verzichtete die Gruppe auf eine Besichtigung und stattete der romanischen Johanneskirche einen Besuch ab. Justinus Kerner pflegte sich an einem ruhigen Ort oberhalb Weinsbergs niederzulassen. Dieser Ort wird „Kernerruhe“ genannt. Zum Ausschnaufen und zur Erinnerung an den Dichter wurde das Wandergedicht „Wohlauf! Noch getrunken den funkelnden Wein…..“ vorgetragen. Der Kreis hatte sich geschlossen.

Nun war auch die letzte Höhe erreicht und auf weichgründigem Waldpfad gelangte man rasch zum Schilfsandsteinbruch. Steine von hier wurden auch zur Errichtung des Heidelberger Schlosses verwendet. Noch wenige Schritte zum „Jägerhaus“ und die Gruppe ließ den Tag in der Waldgaststätte bei launiger Unterhaltung ausklingen. Christa Bennewitz bedankte sich am Ende ganz herzlich für die interessante Wanderung bei den Wanderführern Christa und Walter Deringer.