Bericht über die Mittwochswanderung am 25. August 2021

Unterwegs in und um Ludwigsburg

Am 25. August konnte unsere 1. Mittwochswanderung nach langer Coronapause stattfinden. Mit 16 WanderInnen führte Maria Bach die Gruppe zuerst durch Ludwigsburg. Infos gab es am Schillerdenkmal und Marktplatz.

Die „Spuren“ von Herzog Eberhard Ludwig waren mit dem Residenzschloss unübersehbar. Am Wildpark Favorite wurden wir vom zutraulichen Damwild begrüßt.

Das Jagdschlösschen Favorite präsentierte sich, von der Sonne bestrahlt, in seiner vollen Pracht.

Auf beschatteten Wegen erreichten wir bald das Seeschlösschen Monrepos, das ebenfalls vom o.g. Herzog in Auftrag gegeben wurde.

Nach der Seeumrundung konnten wir uns zur wohlverdienten Einkehr im Golfrestaurant niederlassen. Bis zur Bushaltestelle war es noch vergnüglich, nur die Zugrückfahrt stellte uns auf die Geduldsprobe. Durch einen Noteinsatz von Polizei und Rettungsdienst konnten wir Aichwald erst mit 1,5 stündiger Verspätung erreichen, aber „Petrus“ war uns den ganzen Tag über wohlgesonnen.

Bericht über die Donnerstagswanderung am 19. August 2021

Die Donnerstagswanderinnen und -wanderer unserer Ortsgruppe wanderten in und um Lobenrot. Lobenrot ist der kleinste Teilort von Aichwald mit 240 Einwohnern und liegt versteckt auf dem Vorderen Schurwald. Der Ort besteht seid über 700 Jahren. In den vergangenen Jahrhunderten wechselte Lobenrot oft die Eigentumsverhältnisse. Anhand von Steuerlisten lässt sich die damalige Größe des Ortes rekonstruieren. Demnach gab es in Lobenrot 1525 zwei Wohngebäude mit entsprechenden Kochstellen. In diesem Fall dürfte sich die Steuerliste ausschließlich auf den württembergischen Teil des Ortes beziehen, so dass wohl von einer etwa doppelt so hohen Zahl an Gebäuden auszugehen Ist. In Lobenrot teilten sich die Württemberger und die Herren Thumb von Neuburg mit Sitz in Stetten die Herrschaftsrechte. Im Schurwald, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet der Gegend, war die Holzwirtschaft von großer Bedeutung. Der Wald musste zur landwirtschaftlichen Produktion herhalten. Die Waldweide der Rinder-, Schaf- und Ziegenherden bleibt hier zu nennen, insbesondere auch die Schweinmast. Im herbstlichen Wald sollten sich die Tiere an den nährstoffreichen Bucheckern und Eicheln das Fett und Fleisch anfressen. Im Jahre 1866 wurden über 20 Hektar Wald gerodet, um neue Anbauflächen zu gewinnen. Neben Getreide- und Gartenbau wurde zunehmend Obst angebaut. Leider reichte die Landwirtschaft nicht für eine ausreichende Lebensgrundlage aus. Viele Menschen suchten sich in der aufstrebenden Industrie neue Beschäftigungsmöglichkeiten. So auch in Lobenrot. Der Fremdenverkehr wurde entdeckt. Traditionell wurden Most und Wein ausgeschenkt. Das 1869 gegründete Gasthaus Waldhorn, bekam im Sommer 1879 die Konzession für den Bierausschank. Erst 1904 bekam das Gasthaus die Genehmigung zum Betrieb einer örtlichen Wirtschaft. Um 1900 hatte der Ort 88 Einwohner, heute sind es 224 Personen. 1908 erhielt Lobenrot eine Wasserversorgung und schloss sich der gemeinsamen zentralen Wasserversorgung von Schanbach und Aichschieß an. 1938 kam Lobenrot zum neu gebildeten Landkreis Esslingen. Im Krieg 1939 – 1945 blieb der Ort Gott sei dank verschont. Nach der Währungsreform 1948 begann auch in Lobenrot das Wirtschaftswunder. 1964 erhielt Lobenrot eine moderne Straßenbeleuchtung. 1965 wurde die Straße zwischen Lobenrot und Schanbach verbreitert und geteert. Noch zu erwähnen ist der Streuobstlehrpfad, der über 30 alte und neue Apfel- und Birnensorten berichtet. Dies alles konnten die Wanderinnen und Wanderer auf dem Spaziergang von der Wanderführerin Ingeborg Reineke erfahren. Mit einem gemeinsamen Mittagessen endete die Wanderung im Gasthaus Waldhorn.

Bericht über die Beteiligung der Ortsgruppe am Ferienprogramm der Gemeinde Aichwald

Ein Ferientag mit dem Schwäbischen Albverein

Im Rahmen des Ferienprogramms der Gemeinde Aichwald hat sich auch die dortige Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins mit einer abwechslungsreichen Wanderung für Kinder beteiligt. Bei optimalem Wanderwetter fanden sich 12 Kinder am Lobenroter Grillplatz ein. Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende, Margret Rüting, durfte jeder seinen Namen auf eine an einem Band hängende Holzscheibe schreiben und schon wussten alle, mit wem sie es zu tun hatten. Zunächst musste die Straße überquert werden. Diese Aktion wurde von zwei Wanderführern gesichert, die vorschriftsmäßig Warnwesten trugen. Schon bald war der naheliegende Wald erreicht, wo man sich über dort lebende Tiere austauschte. So kam man auch auf das Eichhörnchen zu sprechen, das sich ja gerne mit Nüssen ernährt. Wanderführerin Frauke Rüting verteilte nun an jedes Kind 3 Walnüsse, die es zu verstecken galt, mit der Vorgabe, sie auf dem Rückweg wieder zu finden. Weitere interessante Dinge gab es zu erkunden, wie z. B. an einem gefällten Baum Waldtelefon zu spielen, auf den Blättern das Ei der Gallwespe zu entdecken und an einer Eiche zu erfahren, wie die Vögel Baumfrüchte in die Rinde drücken und sie mit dem Schnabel aufklopfen. Entlang des Weges gab es leider auch hinterlassenen Müll, den die Kinder eifrig einsammelten. Der Stettener Bach lud zu einer kleinen Rast ein, eine gute Gelegenheit die leckeren Kekse von Helga Degenhard zu verzehren. Michael Ernsts gutgemeinter Vorschlag, Hölzer und Moosplatten zu sammeln, um als Wettbewerb 3 Mooshäuser zu bauen, war eher für die Begleitpersonen ein Anreiz. Die Kinder fanden größere Freude daran, eine Staumauer im lebhaften Wasser des Baches zu errichten. Vor Antritt des Rückwegs wurden dann noch Blätter verteilt, auf denen Pflanzen und Tiere des Waldes abgebildet waren, die die Kinder unterwegs identifizieren sollten. Der Ausgangspunkt der Wanderung war schnell erreicht, wo schon fleißige Mitglieder des Vereinsvorstands den Grill mit dem eigens dafür mitgebrachten Holz anfeuerten, um rote Würste zu brutzeln. Währenddessen spielten die Kleinen Fußball und „faules Ei“. Als alle gesättigt waren, wurde noch das restliche Holz im Grill verbrannt. Die Kinder verabschiedeten sich begeistert mit großem Dank für den abwechslungsreichen Ferientag. Die von Herrn Roland Trauter festgehaltene Bilddokumentation zu diesem Ausflug ist zu finden unter http://aichwald.albverein.eu. Ebenfalls sind dort Details zum Albverein zu finden. Es wäre schön, wenn sich junge Familien auch in Zukunft an ähnlichen Aktivitäten beteiligen würden.

Bericht über die Donnerstagswanderung am 5. August 2021

Evangelische Kirche in Schanbach

Auch wenn man schon zu den ältesten Bürgern von Aichwald gehört, ist es doch möglich, bei einer kleinen Wanderung mitzumachen. Wir sind so eine Gruppe. 3 Neunzigjährige und ca. 20 Achtzigjährige, sowie einige Jüngere, treffen sich alle 14 Tage und wandern 1 ½ Stunden gemütlich über die Gemarkung Aichwald. Größere Wanderungen können die Teilnehmer-/innen nicht mehr unternehmen. Im Anschluss an die Wanderung gehen wir gemeinsam Essen. Hier bei gibt es einen sehr angeregten Gedankenaustausch. Vielfach sind es alleinstehende Personen, aber auch Ehepaare sind dabei. Bei der letzten Wanderung war die Gruppe im Ortsteil Schanbach unterwegs. Schanbach ist heute der größte Teilort von Aichwald und hat 2000 Einwohner. Alle Ämter und Ärzte, sowie sämtliche Versorgungsmärkte befinden sich dort. Das war nicht immer so. Die Besiedelung des Vorderen Schurwald, also die Teilorte von Aichwald wie Schanbach, sind erst nach dem 8. Jahrhundert entstanden. Im 13. und 14. Jahrhundert übten die Herren von Schanbach die Herrschaft über Schanbach aus. Sie wohnten zeitweise auf einer Burg, die aber schon im 15. Jahrhundert aufgelöst wurde. Heute findet man kaum etwas davon. Ab da herrschten die Truchsessen von Stetten über den kleinen Ort. Viel Leid gab es schon in früheren Zeiten. Schanbach verlor im 30-jährigen Krieg 2/3 der Bevölkerung. 100 Leute überlebten ihn. Die Not war riesig groß und blieb es bis ins 20. Jahrhundert. Die Dreifelderwirtschaft, Viehweidebetrieb und Forstwirtschaft wurden betrieben. Ab 1666 war der Ort Eigentum des Herzogtum Württemberg. Nach der Gründung des Königreichs Württemberg gehörte Schanbach zuerst zum Oberamt Esslingen, dann von 1808 – 1823 zum Oberamt Cannstatt. Seitdem gehört es wieder zum Oberamt Esslingen. Schanbach war früher das kleinste der Aichwald-Dörfer. Im Gegensatz zu den 4 anderen Teilorten kann Schanbach wenig an Kunst aufweisen. Hier ist die evangelische Kirche in der Hauptstraße zu erwähnen. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert. Auch sind einige alte Fachwerkhäuser in der Hauptstraße zu erkennen. Besonders das Fachwerkhaus in der Hauptstraße 85 ist zu nennen. Es ist ein richtiger Blickfang. Über 240 Jahre steht das typisch schwäbische Bauernhaus schon dort. So konnten die Donnerstagswanderinnen und -wanderer wieder einiges über ihren Heimatort erfahren.