Evangelische Kirche in Schanbach
Auch wenn man schon zu den ältesten Bürgern von Aichwald gehört, ist es doch möglich, bei einer kleinen Wanderung mitzumachen. Wir sind so eine Gruppe. 3 Neunzigjährige und ca. 20 Achtzigjährige, sowie einige Jüngere, treffen sich alle 14 Tage und wandern 1 ½ Stunden gemütlich über die Gemarkung Aichwald. Größere Wanderungen können die Teilnehmer-/innen nicht mehr unternehmen. Im Anschluss an die Wanderung gehen wir gemeinsam Essen. Hier bei gibt es einen sehr angeregten Gedankenaustausch. Vielfach sind es alleinstehende Personen, aber auch Ehepaare sind dabei. Bei der letzten Wanderung war die Gruppe im Ortsteil Schanbach unterwegs. Schanbach ist heute der größte Teilort von Aichwald und hat 2000 Einwohner. Alle Ämter und Ärzte, sowie sämtliche Versorgungsmärkte befinden sich dort. Das war nicht immer so. Die Besiedelung des Vorderen Schurwald, also die Teilorte von Aichwald wie Schanbach, sind erst nach dem 8. Jahrhundert entstanden. Im 13. und 14. Jahrhundert übten die Herren von Schanbach die Herrschaft über Schanbach aus. Sie wohnten zeitweise auf einer Burg, die aber schon im 15. Jahrhundert aufgelöst wurde. Heute findet man kaum etwas davon. Ab da herrschten die Truchsessen von Stetten über den kleinen Ort. Viel Leid gab es schon in früheren Zeiten. Schanbach verlor im 30-jährigen Krieg 2/3 der Bevölkerung. 100 Leute überlebten ihn. Die Not war riesig groß und blieb es bis ins 20. Jahrhundert. Die Dreifelderwirtschaft, Viehweidebetrieb und Forstwirtschaft wurden betrieben. Ab 1666 war der Ort Eigentum des Herzogtum Württemberg. Nach der Gründung des Königreichs Württemberg gehörte Schanbach zuerst zum Oberamt Esslingen, dann von 1808 – 1823 zum Oberamt Cannstatt. Seitdem gehört es wieder zum Oberamt Esslingen. Schanbach war früher das kleinste der Aichwald-Dörfer. Im Gegensatz zu den 4 anderen Teilorten kann Schanbach wenig an Kunst aufweisen. Hier ist die evangelische Kirche in der Hauptstraße zu erwähnen. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert. Auch sind einige alte Fachwerkhäuser in der Hauptstraße zu erkennen. Besonders das Fachwerkhaus in der Hauptstraße 85 ist zu nennen. Es ist ein richtiger Blickfang. Über 240 Jahre steht das typisch schwäbische Bauernhaus schon dort. So konnten die Donnerstagswanderinnen und -wanderer wieder einiges über ihren Heimatort erfahren.