Bericht über die Mittwochswanderung am 22. September 2021

Um lange Anfahrtswege zu vermeiden, hatten die Wanderführer Erika und Hans Göttfert Ende September zu einer Rundwanderung bei Lobenrot eingeladen. Bei idealem Wanderwetter trafen sich 19 Wanderfreunde/innen am Wanderparkplatz in Lobenrot, um wieder einmal die nähere Umgebung zu erkunden. Bis zum Waldrand konnte man sich auf Informationstafeln an Obstbäumen schlau machen über bekannte und weniger bekannte Obstsorten. Ein bequemer Weg führte durch den Wald und an Streuobstwiesen entlang zum Sängerheim Stetten. Die Strecke bot immer wieder wunderschöne Ausblicke ins Remstal.

Der Gesangverein Frohsinn hat das Sängerheim vor Jahrzehnten gebaut und zuerst selber bewirtschaftet. In den vergangenen 10 Jahren war es verpachtet. Zum Jahresende läuft der Erbbaupachtvertrag zwischen der Gemeinde und dem Gesangverein aus. Da der Verein den Vertrag nicht verlängern will, fällt das Stückle mit dem Sängerheim wieder an die Gemeinde zurück. Nun muss diese entscheiden, was damit in Zukunft geschieht. Am Sängerheim gibt es nicht nur schöne Ausblicke ins Tal des Stettener Haldenbachs und auf die Schurwaldberge Kernen und Katzenkopf. Hier beginnt auch die rund 800 Meter lange „Herzogliche Kugelbahn“. Sie ist eine von sechs Kugelbahnen, die 2019 anlässlich der Remstal-Gartenschau angelegt wurden. An 25 Spielstationen werden die Themen Weinbau, Wald und „Kernen und das Haus Württemberg“ kindgerecht aufgearbeitet.

Am Ende der „Herzoglichen Kugelbahn“ liegt der Klettergarten Stetten. Dieser entstand 1976 aus einem ehemaligen Steinbruch. Er wurde von der Gemeinde Kernen an die Bezirksgruppe Remstal des Deutschen Alpenvereins verpachtet und wird seither von dieser Gruppe gewartet und beaufsichtigt. Er steht für alle Kletterer/innen zur Verfügung.

Einige der Mitwanderer kannten weder die Kugelbahn noch den Klettergarten und zeigten sich erstaunt darüber, was es doch alles in unserer näheren Umgebung zu sehen gibt. Als sie auch noch das Ende des Rundwegs in Richtung Lobenrot bewältigt hatten, freuten sich alle über die Einkehr in der Gaststätte „Waldhorn“. Bei gutem Essen und Getränken ließ man die Wanderung noch einmal Revue passieren. Eine Erkenntnis dabei war, dass man gar nicht so weit von zu Hause weg muss, um neue, interessante Wege zu gehen. Die Gruppe bedankte sich bei den Wanderführern für die Vorbereitung und Durchführung der empfehlenswerten Tour.

Bericht über die Jahreshauptversammlung 2021 am Freitag, 10. September 2021

Für Februar war sie geplant, doch erst im September konnte sie, Corona-bedingt, stattfinden: Die Jahreshauptversammlung 2021 der Ortsgruppe Aichwald. Im Gasthaus Ochsen konnte die Vorsitzende Margret Rüting 24 Mitglieder und einen Gast begrüßen. Nach dem stillen Gedenken an die im Jahr 2020 verstorbenen 4 Mitglieder, zeigte die Vorsitzende die Mitgliederentwicklung im vergangenen Jahr auf: von 170 Mitgliedern waren 4 verstorben, 4 ausgetreten und bei einem Eintritt von 3 neuen Mitgliedern beträgt die Summe der aktuellen Mitglieder 165. Daran anschließend konnte Walter Deringer die Ehrung langjähriger Mitglieder vornehmen. Eigentlich wären 14 langjährige Mitglieder zur Ehrung vorgesehen gewesen, jedoch waren nur 6 anwesend: Für 50 Jahre: Herr Günther Greiner, Herr Michael Sobek / für 40 Jahre: Herr Rolf Schüssler, Herr Hans van Luijk / für 25 Jahre: Frau Lieselotte Jäger, Herr Dieter Scharpf. Hans van Luijk war in den 40 Jahren seiner Mitgliedschaft fast ständig auch in einem Amt für die Ortsgruppe aktiv: sei es als stellvertretender Vorsitzender, Wanderwart, Verantwortlicher für die Gymnastikgruppe und Nordic Walking, Internetwart und die letzten beiden Jahre als Beisitzer. Nachdem er nun sein letztes Amt niedergelegt hat, bedankte sich Walter Deringer mit einer Extra Flasche Wein bei ihm für sein Engagement. Es folgte nun der Bericht des Kassiers, den Walter Deringer für den entschuldigten Kassier Klaus Dimter präsentierte. Anschließend gab er einen Überblick über seine Aufgaben als Schriftführer und Wegwart. Da auch die Rechnungsprüfer entschuldigt fehlten, verlas Erika Göttfert eine schriftliche Erklärung der Prüfer über die einwandfreie Arbeit des Kassiers. Hans van Luijk konnte darauf hin die Versammlung bitten, den Kassier zu entlasten. Ebenso die Entlastung des übrigen Vorstands, was jeweils einstimmig erfolgte. Der nächste Tagesordnungspunkt waren Neuwahlen. Da nur das Amt der Vorsitzenden (Magret Rüting war als 1. Stellvertreterin nach dem überraschenden Rücktritt der vorherigen Amtsinhaberin Hildegard Belge zur kommissarische Vorsitzenden aufgerückt) zur Wahl anstand, fragte der Wahlleiter van Luijk Frau Rüting, ob sie zur Wahl antrete. Nach der positiven Antwort ja, sie trete an, wurde Margret Rüting von den anwesenden Mitgliedern einstimmig gewählt. Die 1. Stellvertreterin Helga Degenhard (auch kommissarisch) wollte nicht zur weiteren Wahl antreten, erklärte sich aber bereit, die Vorsitzende bis zur Wahl eines neuen Stellvertreters nach Kräften weiterhin zu unterstützen. Nachdem Wanderwart Hans Göttfert seinen Rückblick auf 2020 und die bis jetzt ausgeführten Wanderungen im Herbst 2021 abgegeben hatte, gab es nur noch den Punkt Verschiedenes auf der Tagesordnung abzuarbeiten. Erika Göttfert gibt bekannt, dass der Eifelverein, dessen Infrastruktur im dortigen Wandergebiet durch das Hochwasser im Juli 2021 stark zerstört wurde, um Spenden für die Instandsetzung gebeten hat. Sie schlägt nach Absprache mit den Ausschussmitgliedern vor, 500 Euro zu spenden. Die anwesenden Mitglieder stimmen dem einstimmig zu. Danach beendete die Vorsitzende Margret Rüting die Sitzung und leitete zu weiterem gemütlichem Beisammensein über.

Die Ehrung der Jubilare:

Bericht über die Donnerstagswanderung am 16. September 2021

Ev. Kirche Aichschieß St. Gereon und Margaretha

 

Am Donnerstag konnte die Wanderführerin Ingeborg Reineke auf dem Parkplatz an der Waldschenke, am Rande des Ortes Aichschieß, trotz des des vielen Regens, zahlreiche Wanderinnen und Wanderer begrüssen. Bevor aber gewandert wurde, gab sie einen Überblick über den Schurwaldort Aichschieß. Wie der frühere Bürgermeister Robert Gläser festgestellt hat, gibt es wenige Aufzeichnungen über Aichschieß. In der Chronik der Gemeinde hat I. Reineke einige Aufzeichnungen über Aichschieß gefunden. Der heutige Ort ist im Hochmittelalter als Rodungsort angelegt worden. Hier in Aichschieß dürften sich Bauern aus Esslingen niedergelassen haben. Bei der ersten Nennung im Jahre 1248 hatte Esslingen großen Waldbesitz auf dem Schurwald. Im sogenannten Städtekrieg fiel Graf Ulrich mit seinen Heerscharen raubend und plündernd über die Esslinger Dörfer her. Auch Aichschieß wurde am 11. September 1449 niedergebrannt. An einer anderen Stelle berichten die alten Kirchenakten von 1453. Der Ort erholte sich kaum von der Brandschatzung. 1459 kam es wieder zu Feindseligkeiten. Die Aichschießer hatten das Recht, das Vieh in den Esslinger Stadtwald zu treiben. Die Esslinger klagten wegen des Schadens der verursacht wurde. Den Bauern stand Bauholz aus dem Wald zu. Aber die Esslinger lieferten oft Bruchholz, so dass sich die Aichschießer selber holten, was sie brauchten. Schließlich klagte die Stadt 1459 vor dem württembergischen Vogt in Schorndorf. Die Aichschießer hatten zuviel Holz im Stadtwald gehauen. Als die Aichschießer wieder zuviel Holz aus dem Wald holten, nahmen ihnen die Esslinger das Vieh weg. Der Vogt kam selbst nach Aichschieß, um mit den Städtern zu verhandeln. Nach langem hin und her bekamen die Aichschießer ihr Vieh zurück. Immer wieder kam es zu Streitigkeiten. Erst im Jahre 1809 wurde eine Vereinbarung getroffen. Nach diesem kurzen Überblick wanderte die Guppe in Richtung Aichschieß Ort. Im Ort angekommen, erblickten sie zuerst das Backhaus in der Alten Dorfstraße. Heute ist es zweckentfremdet und dient als Lagerraum. Wir wanderten weiter bis wir zur evangelischen Dorfkirche kamen. Hier wurde eine keine Pause eingelegt. Kunstwerke gibt es wenige im Ort, mit einer Ausnahme. Die Dorfkirche ist wirklich sehenswert. Sie ist 1150 von Esslingen aus gegründet worden. Es war wohl eine Hölzerne Kapelle. Schon 1275 wird eine St. Gereons Kirche erwähnt. Von 1396 – 1504 war die Pfarrstelle durch einen katholischen Geistlichen besetzt. 1449 brannte die Kirche im Städtekrieg nieder. Um so verwunderlicher ist es, dass sich hier mittelalterliche Fresken erhalten haben. Diese Fresken wurden um 1325 von einem unbekannte Meister auf feuchten Putz aufgetragen. 1842 wurden die Fresken aufgedeckt. Die Bilder stellen links die Verkündigung an die Hirten dar. Rechts der Fenster sind unten die Flucht nach Ägypten und der Kindermord von Bethlehem dargestellt. Von der Geburt Christi ist nur ein kleiner Streifen erhalten. Das Fresko im Chor stellt in der oberen Reihe dar, wie der hl. Georg den Drachen erlegt. Das Altarkreuz und die beiden Figuren der Apostel Petrus und Paulus sind überarbeitete Werke des 15. Jahrhunderts. Nach dieser kurzen Besichtigung ging es weiter und wir erreichten das ehemalige Zuchthäusle. Sie haben richtig gelesen! Es gab wirklich ein Zuchthaus. Hier wurden ledige Frauen, wenn sie schwanger waren, zur Strafe eingesperrt. Die Männer erhielten keine Strafe. Keine 100 Meter entfernt liegt ein zweites Backhaus. In diesem wird noch regelmäßig von den Aichschießer Frauen Brot und Kuchen gebacken. Am Ortsausgang eingetroffen wanderten wir durch Obstbaumwiesen und Feldern zum Ausgangspunkt zurück. Zum gemeinsamen Mittagessen, welches zu jeder Wanderung gehört, fuhren wir nach Schanbach und kehrten in der Gaststätte Liederkranz ein. Hier ging wieder ein schöner Tag, auch wenn das Wetter nicht mitspielte, zu Ende.

Bericht über die Donnerstagswanderung am 2. September 2021

Die Wanderinnen und Wanderer der Donnerstagswanderung des Schwäbischen Albverein Aichwalds sind, bedingt durch ihr Alter, viel auf der Gemarkung Aichwald unterwegs. Am 2. September wanderten sie von Schanbach aus zu dem Teilort Krummhardt, der im Jahre 1399 erstmals erwähnt wurde. Hier steht ein besonderes Kleinod mitten im Ort. Eine Dorfkirche auf dem Schurwald. Nicht größer als ein großes Wohnzimmer. Und das schon seit mehr als 500 Jahren. Die Anfänge liegen im späten 15. Jahrhundert. 50 Jahre wurde in der Krummhardter Kirche die katholische Messe gelesen, bis Herzog Ulrich von Württemberg die Reformation im Dorf einführte. Und diese kleine Dorfkirche war das Ziel der Gruppe. Eingebaut in diesem Kirchlein ist eine mit Bauernmalerei kurz nach 1700 ausgemalte Empore und Kanzel. Mit Blumen, Obst und Gesichtern sind die Brüstungen des Gestühls und der Empore, sowie die Holzdecke, versehen. Die Kanzel ist ringsum mit Sprüchen beschriftet. Eine dem Raum angepasste Orgel steht hinter dem kleinem Altartisch. Ein kleiner Dachreiter schmückt das Dach. In ihm hängt seit 1487 eine Glocke. Sie wurde von dem Esslinger Glockengießer Pantlion gegossen. Eine zweite Glocke wurde 1963 aufgehängt. Beim Gang durch das Kirchlein entdeckt man Namen einst bekannter Krummhardter Frauen und Männer, die zur Markierung ihrer Plätze auf die Brüstungen geschrieben wurden. Auf der Empore steht ein schöner Kirchenstuhl: Jacob Schwilck, Müller aus Baach, 1722 steht auf dem Stuhl geschrieben. Bis 1845 gingen die Baacher Einwohner in Krummhardt in die Kirche. An der Wand, in der sich die Eingangstür befindet, steht auf einem Holzsockel ein Kruzifix. Dieses wurde vor über 100 Jahren von Krummhardter Bürgern gestiftet. Für einige Wanderinnen und Wanderer war es das erste mal, das sie in dieser kleinen Dorfkirche gewesen sind. Alle waren angetan von diesem Kleinod. Keine zwanzig Schritte von der Kirche entfernt steht das alte Backhaus. In der Bachstraße 10 steht ein unscheinbares Haus. Keine sichtbare Fachwerkfassade. Weder Jahreszahl, noch Schmuckelemente. Doch dürfte das Haus das älteste Gebäude von Krummhardt sein. Leider unter Putz, weisen die giebelseitigen Geschoßvorstöße auf ein erhaltungswürdiges Zierfachwerk aus dem 17. Jahrhundert hin. Diese drei Bauwerke stehen unter Denkmalschutz. Wir wanderten unter Führung von Wanderführerin Ingeborg Reineke weiter durch Wiesen und Felder zurück nach Schanbach. Hier kehrten wir in der Gaststätte „Zum Liederkranz“ zum gemeinsamen Mittagessen ein. Nach der Wanderung zusammensitzen, gemeinsam essen, trinken und erzählen – das ist gute SAV-Tradition bis heute!