Bericht über die Donnerstagswanderung am 2. September 2021

Die Wanderinnen und Wanderer der Donnerstagswanderung des Schwäbischen Albverein Aichwalds sind, bedingt durch ihr Alter, viel auf der Gemarkung Aichwald unterwegs. Am 2. September wanderten sie von Schanbach aus zu dem Teilort Krummhardt, der im Jahre 1399 erstmals erwähnt wurde. Hier steht ein besonderes Kleinod mitten im Ort. Eine Dorfkirche auf dem Schurwald. Nicht größer als ein großes Wohnzimmer. Und das schon seit mehr als 500 Jahren. Die Anfänge liegen im späten 15. Jahrhundert. 50 Jahre wurde in der Krummhardter Kirche die katholische Messe gelesen, bis Herzog Ulrich von Württemberg die Reformation im Dorf einführte. Und diese kleine Dorfkirche war das Ziel der Gruppe. Eingebaut in diesem Kirchlein ist eine mit Bauernmalerei kurz nach 1700 ausgemalte Empore und Kanzel. Mit Blumen, Obst und Gesichtern sind die Brüstungen des Gestühls und der Empore, sowie die Holzdecke, versehen. Die Kanzel ist ringsum mit Sprüchen beschriftet. Eine dem Raum angepasste Orgel steht hinter dem kleinem Altartisch. Ein kleiner Dachreiter schmückt das Dach. In ihm hängt seit 1487 eine Glocke. Sie wurde von dem Esslinger Glockengießer Pantlion gegossen. Eine zweite Glocke wurde 1963 aufgehängt. Beim Gang durch das Kirchlein entdeckt man Namen einst bekannter Krummhardter Frauen und Männer, die zur Markierung ihrer Plätze auf die Brüstungen geschrieben wurden. Auf der Empore steht ein schöner Kirchenstuhl: Jacob Schwilck, Müller aus Baach, 1722 steht auf dem Stuhl geschrieben. Bis 1845 gingen die Baacher Einwohner in Krummhardt in die Kirche. An der Wand, in der sich die Eingangstür befindet, steht auf einem Holzsockel ein Kruzifix. Dieses wurde vor über 100 Jahren von Krummhardter Bürgern gestiftet. Für einige Wanderinnen und Wanderer war es das erste mal, das sie in dieser kleinen Dorfkirche gewesen sind. Alle waren angetan von diesem Kleinod. Keine zwanzig Schritte von der Kirche entfernt steht das alte Backhaus. In der Bachstraße 10 steht ein unscheinbares Haus. Keine sichtbare Fachwerkfassade. Weder Jahreszahl, noch Schmuckelemente. Doch dürfte das Haus das älteste Gebäude von Krummhardt sein. Leider unter Putz, weisen die giebelseitigen Geschoßvorstöße auf ein erhaltungswürdiges Zierfachwerk aus dem 17. Jahrhundert hin. Diese drei Bauwerke stehen unter Denkmalschutz. Wir wanderten unter Führung von Wanderführerin Ingeborg Reineke weiter durch Wiesen und Felder zurück nach Schanbach. Hier kehrten wir in der Gaststätte „Zum Liederkranz“ zum gemeinsamen Mittagessen ein. Nach der Wanderung zusammensitzen, gemeinsam essen, trinken und erzählen – das ist gute SAV-Tradition bis heute!