Bericht über die Donnerstagswanderung am 28. Oktober 2021

Bei herrlichem Oktober-Wetter, stahlblauem Himmel, trafen sich die Wanderinnen und Wanderer der Donnerstagswandergruppe auf dem Parkplatz an der Schurwaldhalle. Nach kurzer Begrüßung durch den Wanderführer Robert Reineke wanderte die Gruppe zuerst am Schulzentrum von Aichwald vorbei zu den Sportanlagen Aichwalds. Hier spielt der Fußballverein ASV Aichwald, er spielt in der Kreisklasse an vorderer Stelle. Tennisplätze und BMX-Trainingsplatz säumten den Wanderweg. Schon hatten wir die offene Landschaft erreicht. Linker Hand lag die Motocross-Rennstrecke. Hier werden jedes Jahr Rennen mit namhaften Fahrern ausgetragen. Der Weg führte uns weiter durch die Horben zum Aussiedlerhof Spachbruck. Dieser Ort ist wirklich sehenswert, deshalb machte die Gruppe hier eine kleine Pause. Früher war das noch ein richtiger Bauernhof, heute ist es hauptsächlich ein Pferdehof. Aber nicht nur das: Vorne steht ein Nudel- und Eierautomat, daneben ein offener Bücherstand mit zum großen Teil gut erhaltenen Büchern. Vor allem für Kinder gibt es auf dem Hof viel zu entdecken: in einer Umzäunung lebt ein Pfau. Wenn man Glück hat schlägt er auch mal ein Federrad für die Besucher. Auch ein Fasan ist zu sehen. Jede Menge freilaufende Hühner beleben die umliegenden Wiesen. Leider sind schon viele Flächen von den Hühnern kahl gefressen.

An einer anderen Stelle sahen wir einen großen Hasenstall. Hier können sich die Hasen frei bewegen und sind nicht in engen Ställen eingesperrt. Auf zwei Etagen sind die Ställe aufgeteilt, über einen schrägen Aufstieg können die Hasen die obere Etage erreichen.

Nachdem wir alles betrachtet hatten, wanderten wir gemächlich durch Wiesen und Felder weiter Richtung Schanbach. Nach 1 ½ Stunden erreichten wir wieder die Schurwaldhalle. Hier kehrten wir alle zum gemeinsamen Mittagessen in die Gaststätte „Liederkranz“ ein. Zuvor wurden wir alle kontrolliert; alle hatten ihren Impfausweis dabei, so dass wir gemeinsam in das Gasthaus eintreten konnten. Lange haben wir noch beisammen gesessen. Ein schöner Herbsttag ging für uns alle zu Ende.

Bericht über die Mittwochswanderung am 20. Oktober 2021

Goldener Oktober – idealer Wandermonat? Für die einzige Oktoberwanderung der Mittwochswandergruppe traf das zu.
23 Wanderfreunde/-innen fuhren bei optimalem Wanderwetter mit Privatautos ins Bärenbachtal bei Urbach, am Rand des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald. Durch den herbstlich verfärbten Wald ging es mit einigen moderaten Anstiegen hinauf Richtung Hagsteige. Nur das Rascheln der Blätter, das Zwitschern der Vögel und gelegentlich das Plätschern des Bärenbachs waren zu hören. Am Wegesrand waren viele gefällte Fichten zu sehen – wunderschöne, gleichmäßige und ca. 20 m lange Stämme. Zu sehen war aber auch, welchen Schaden die, beim Transport der gefällten Bäume eingesetzten, schweren Gerätschaften am Waldboden anrichten. Zwischendurch kreuzte einige Male der für Mountainbike-Touren angelegte Flowtrail den Wanderweg. Am Parkplatz Hagsteige angekommen, konnte die Gruppe den Urbacher Bergrutsch bestaunen.
Dieser Bergrutsch im April 2001 hat die Hangkulisse im „Kirchsteig“ nördlich von Urbach nachhaltig verändert und geprägt, nachdem dort auf einer Länge von 240 m das Gelände bis zu 17 m tief abgesackt ist. Über 70.000 m³ Gesteins- und Erdmassen lösten sich an der Abrisswand. Der Rutschung waren starke Niederschläge vorausgegangen. Glücklicherweise kam bei dem gewaltigen Naturereignis niemand zu Schaden. Noch ein kurzes Stück Wegs durch den Wald und schon öffnete sich die Landschaft mit einem herrlichen Ausblick über das Remstal und hinüber auf den Schurwald.
Der Weg zurück ins Tal ging durch ausgedehnte Streuobstwiesen. Unten angekommen, war auch schnell der Gasthof „Bärenhof“ im Urbacher Ortsteil Bärenbach erreicht. Bei sehr gutem Essen und Getränken ließ man die Wanderung Revue passieren und die Mitwanderer/-innen bedankten sich bei den Wanderführern Erika und Hans Göttfert für diesen schönen Wandertag. Anzumerken sei noch, dass nach dem verlassen der Gaststätte der angekündigte starke Wind aufgekommen war und alle froh waren, dass nun geschützt in den Autos der Heimweg angetreten werden konnte.

Bericht über die Sonntagswanderung am 19. September 2021

Der Herzog-Jäger Pfad bei Waldenbuch

Am Anfang war die Tafel mit Daten aus dem Leben des Herzogs Friedrich I. von Württemberg, welcher von 1595 bis 1606 herrschte. Binnen kurzem schien er sich jedoch aus dem Bild zu lösen und Gestalt anzunehmen in der Person des Wanderführers Walter Deringer. Er führte die neunköpfige Gruppe mit allerlei Geschichten aus des Herzogs Leben durch den Schönbuch bei Waldenburg. Dabei konnte er den französischen Akzent nicht ganz verbergen, auch wenn er sich rechtschaffen bemühte es seinen schwäbischen Untertanen gleich zu tun. „Mesdames, Messieurs, isch be naitré en Frankreisch en Mömpelgard. Aber weil meine Onkel Lüdwig, der Sohn vom Ülrich, dem „baise Utz“ keine Kinder hatte, ‚at man gesucht eine neue Erzog. Und da ‚at man misch genommen, pourqua? Weil isch der nächste Verwandte war.“
Und so ähnlich ging es weiter. „Herzog Friedrich“ erklärte an einem seiner wunderschönen Rastplätze, welche Tiere er hier beobachten konnte und musste sich über seine Jäger aufregen, die es nicht schafften, die Wildschweine im Zaum zu halten. Wenig später, an einer Blumen- und Schmetterlingswiese, rätselte er über die Elektroleitungen: „Oh, was ‚at man da für Stangen und Seile aus Eisen ‚ingestellt in meine formidable Wiese? Was macht man damit?“ Aber sehr viel Zeit für Überlegungen gab es nicht. Rasch war der Weg hinab ins Schaichtal gefunden und nach Überwindung von Wurzelwerk, und einem kleineren Graben fand sich die Gruppe am Ufer der Schaich wieder. „Warum ist ‚ier so eine breite Chaussee? Isch will doch nicht mit der Kutsche zum Jagen gehen. Mein Cheval braucht nix Weg.“ Und wenig später: „Ah, mein Lac de Karpfen! ‚abe isch angelegt zur Erinnerung an mein Fischteich in Mömpelgard. Magnifique! Und die Rosen de See – merveilleux.“
Eine kleine Weile blieb der Weg im Tal, immer dicht neben der teils durch urwaldartige Passagen mäandrierenden Schaich. Dann aber kam der Anstieg auf dem alten Verbindungshohlweg von Tübingen nach Waldenbuch. „Wo ist mein Pferd? Das ist so anstrengend.“
Man machte Pause. Dann tauchte auch schon die alte Jagdhütte auf. „Voila – Pause de midi!“
Kaum wieder unterwegs hielt „Herzog Friedrich“ neben einem Haufen aufgetürmter riesiger Steine an: “Diese Rochers ‚abe isch in ganz Deutschland verkauft. Wunderbares Baumaterial für Kirchen, Schlösser und Rathäuser. Voici – ein Stück vom Turm von Ülmer Münster, was musste repariert werden.“ Den weiteren Weg nach oben säumten riesige Kiefern. Die Schätzungen der Wanderer lagen zwischen 100 und 30 Metern. „Oh, ihr wollt wissen wie ‚och die genau sind? Meine Jäger können ganz genau sagen. Isch zeige euch, wie man macht!“ Und so ermittelte man, dass der Baum 42 Meter hoch sein musste.
Kaum auf der Höhe angekommen, ging’s auch schon wieder hinunter auf die Knaupwiesen. Dort stand eine Schaukel mit Sitzfläche für mehrere Personen. „Ah, eine neue Schaukel. Da ‚abe isch viel glücklische Stunden gesessen mit meine femme und meine 15 Kinder. Manschmal auch nur mit eine Mätresse.“
Hinter der Jungviehweide lud eine bequem anmutende Couch zum Ausruhen ein – dachte man – bis man sich draufsetzte und die Härte des Holzes zu spüren bekam.

Danach gab es noch ein paar Höhenmeter zu überwinden und dann war der Parkplatz wieder erreicht. „Au revoir“.

Spende an den Eifelverein

Nach einem Spendenaufruf des Eifelvereins, haben die Mitglieder der Ortsgruppe bei der Jahreshauptversammlung am 10. September 2021 einstimmig dafür gestimmt, eine Spende über 500 EUR an den Eifelverein zu überweisen. Bei der Flutkatastrophe im Juli diesen Jahres wurde die Wanderwege-Infrastruktur im Bereich des Eifelvereins stark beschädigt, bzw. zum Teil ganz zerstört und muss mit hohen Kosten wieder hergestellt werden. Nachdem die Spende beim Eifelverein angekommen ist, erreichte den Kassenwart folgender Brief des zuständigen Geschäftsführers:

Im Namen des Eifelvereins und seiner Mitglieder möchte ich mich heute bei Ihnen ganz herzlich für Ihre großzügige Spende über einen Betrag von 500 EUR bedanken. Ihre Spende wird zweckgebunden für die Wiederherstellung der durch den Eifelverein geschaffenen Wanderwege-Infrastruktur eingesetzt werden. Damit leisten Sie, der Schwäbische Albverein OG Aichwald, einen wichtigen Beitrag für die Bewohner und Besucher unserer schönen Eifel in den vom Starkregen betroffenen Gebieten. Wir vom Hauptverein wollen dort, wo Schutzhütten, Stege, Sitzbankgarnituren und dergleichen nicht mehr nutzbar sind, unsere Ortsgruppen beim Wiederaufbau tatkräftig unterstützen. Dafür werden wir auch Ihre Spende einsetzen. Der Hauptverein seinerseits wird einen namhaften Betrag aus seinem Vereinsvermögen bereitstellen, welches als Grundstock für die Strukturhilfe dienen wird. Ich darf mich im Namen des Eifelvereins für ihre Spende aus ganzem Herzen bedanken.“

Bericht über die Donnerstagswanderung am 30. September 2021

Es gibt viele Wege. Um rasch und möglichst bequem von Ort zu Ort zu gelangen, bauen wir Straßen und Autobahnen. Damit wir uns in den Lüften bewegen können, haben wir Start- und Landebahnen gebaut. Wir nennen das Zeit gewinnen und möchten dabei keine Minute verlieren. Die Donnerstagswandergruppe der Ortsgruppe Aichwald hält von dieser Schnelligkeit wenig. Sie ist alle 14 Tage zu Fuß unterwegs. Vielfach sind die Wege nicht befestigt. Vielleicht sind gelegentlich Reiter mit ihren Pferden anzutreffen. Allenfalls scheinen noch Traktoren auf den Wegen zu fahren. Für die Wanderinnen war es am Donnerstag eine Wohltat für die Füße, auf solchen Wegen unterwegs zu sein. Die Landschaft, die die Gruppe durchwanderte, war für alle eine wunderbarer Anblick für die Augen, die sonst an Bildschirmen und Häuserfronten, in Verkehrsstaus und Einkaufszentren ermüden. Die Luft roch nicht nach Abgasen. Sie konnten neue Kräfte für den Alltag tanken. Sie kannten nicht das Ziel, sondern ließen sich davon überraschen, wohin der Wanderführer sie führt. Wir trafen uns am Alten Rathaus in Aichelberg. Nach der Begrüßung durch das Wanderführerehepaar Ingeborg und Robert Reineke ging es durch das Waldstück Fischerhau zum Aussichtspunkt Hirschkopf, auch Karlstein genannt. Der Karlstein ist ein Aussichtspunkt oberhalb des Weinortes Strümpfelbach im Remstal. Vor uns lagen die großen Strümpfelbacher Weinberge. Besonders viele alte Fachwerkhäuser hat Strümpfelbach bewahrt. Darunter das Rathaus von 1591. Auch ist Strümpfelbach ein geschichtsträchtiger Ort. Im Jahre 1793, am 7. Juni, wurde hier nach langen Querelen zwischen den Weinorten Endersbach und Strümpfelbach über die Benutzung des Waldgebiets Fischerhau, das oberhalb von Strümpfelbach liegt, ein Waldvergleich abgeschlossen. Die geschah durch die persönliche Vermittlung des Herzogs Karl Eugen. Dieser Tag blieb bis heute im Gedächtnis und zum Dank für die Vermittlung wurde, zunächst von Strümpfelbach allein, 1973 ein Gedenkstein, der „Karlstein“ gesetzt. Vom Hirschkopf aus lagen weite Ausblicke in den Raum Stuttgart und bis weit zu den Löwensteiner Bergen vor uns.

Nach einer kurzen Verschnaufpause wanderten wir zurück nach Aichelberg. Dort kehrten wir nach 1 ½ Std. Wanderzeit im Gasthaus „Ochsen“ zum gemeinsamen Mittagessen ein.