Am Donnerstag, 9. Juni 2022 konnte die Wanderführerin Ingeborg Reineke wieder eine Anzahl Wanderer-/innen bei „Lust am Wandern: offene Menschen – kleine Touren“ am Alten Rathaus in Aichelberg begrüßen. Bei sommerlichem Wetter führte sie die Gruppe über die Schnaiter Straße zur Aichelberger Kelter. Ja, es gibt auf dem Schurwald eine Kelter und Weinberge und das schon seit Jahrhunderten. Bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts war der Weinanbau eine der Haupteinnahmequellen der Aichelberger. Der Weinbau wird in der Oberamtsbeschreibung als bedeutend erwähnt. Die herausragende Stellung des Weinbaus spiegelt sich in den Berufsangaben der Bürgerlisten wieder. 1868 gab es demnach in Aichelberg 107 Weingärtner. Wurden um 1851 noch 3,5 Hektar bebaut, waren es 1912 25 Hektar. Bis 1918 sank der Weinanbau und damit auch die Zahl der Weingärtner, der Küfer befand sich ebenfalls nicht mehr am Ort. Die Auflistung von 1918 enthält 57 Weingärtner. Heute wird der Weinanbau nur noch als Nebenerwerb betrieben. Eine Kelter wird nachweislich seit 1558 (neu erbaut 1688) erwähnt. Nach dieser Berichterstattung durch die Wanderführerin ging der Weg durch einen Teil der Aichelberger Weinberge Richtung Krummhardt. Am Ende der Weinberge erreichten wir die Obstbaumwiesen, die auf dem Schurwald zahlreich vorhanden sind. Am Wanderparkplatz „Drei Linden“ angelangt, wurde eine kleine Pause eingelegt. Von hier wurde der Rückweg nach Aichelberg gegangen. Im Ortskern angekommen, erreichten wir das ehemalige Aichelberger Backhaus. 1844 erbaute die Gemeinde Aichelberg das Gemeindebackhaus. Es ist eines der noch 5 erhaltenen alten Backhäuser in Aichwald. König Friedrich erließ 1806 die Generalverordnung über die Feuer-Polizei-Gesetze. Darin wurde als Schutz vor Feuersbrünsten der Bau der Gemeindebackhäuser vorgeschrieben. Eingekehrt wurde in der Gaststätte „Ochsen“ in Aichelberg. Hier wurde gemeinsam das Mittagessen eingenommen. Lange wurde noch beisammen gesessen und man hatte sich viel zu erzählen.