Bericht über die Sonntagswanderung am 16. Oktober 2022

Von Aussicht zu Aussicht

Um eine großartige Aussicht zu haben braucht man schönes Wetter und das hatten die 10 Teilnehmer der Sonntagswanderung am 16. Oktober. Ausgangspunkt war der kleine Ort Gundelsbach. Der Weg folgte zunächst dem Tal bis zum Wald, um dann stetig ansteigend an die erste Aussicht zu gelangen. Eine Trinkpause war nötig, wurde aber schnell beendet, da ein Schwarm Marienkäfer ein Verweilen nicht länger zuließ. So verließ man den aussichtsreichen Punkt, um in den naheliegenden Wald einzutauchen. Die Bäume hatten schon die herbstliche Färbung angenommen und die gefallenen Blätter bedeckten den Weg wie ein weicher Teppich. Viele Pilzarten säumten den Weg bis hin zur Kreuzeiche. An Tischen und Bänken gab es die Mittagsrast. Nachdem man diesen Platz hinter sich gelassen hatte, galt es den Hörnleskopf anzupeilen. Ein Stück des Weges erfährt man auf Tafeln interessante Erklärungen mit Bildern über das Naturgeschehen im Wald. Auf der Höhe erreichte man die sonnige Plattform mit der herrlichen Sicht weit ins Remstal und bis nach Stuttgart.

Die nächste Station war der Kleinheppacher Kopf. Ein anderer Blickwinkel in die Umgebung tat sich auch hier wunderbar auf. Eine besondere Überraschung lieferten die zahlreichen, nacheinander startenden Drachenflieger. Der Abstieg führte dann vorbei am Sühnekreuz und zum Tagesabschluss fand man sich bei sehr gutem Essen im Gundelsbacher Türmle ein. Die Teilnehmer bedankten sich bei Hans van Luijk für die zwar anstrengende, aber abwechslungsreiche Rundtour mit der freudigen Erkenntnis, dass man diese Herausforderung gut geschafft hat. Der Spruch des Tages „wandern heißt mit einem Lächeln und guten Freunden ans Ziel kommen“ hat alle motiviert.

Bericht über die Mittwochswanderung am 5. Oktober 2022

Eine Mittwochswanderung führte Anfang Oktober von der U-Bahnhaltestelle Silberwald in Stuttgart-Sillenbuch nach Kemnat. Am Weg lagen das Waldheim Sillenbuch, die Sillenbucher Kolping-Siedlung, das Naturschutzgebiet Eichenhain, der Ortsrand von Riedenberg, das Tal des Ramsbach und vor Kemnat ein Gebiet mit Wochenendgrundstücken. Unterwegs gab es immer wieder Schönes zu sehen (z.B. Ausblicke Richtung Kleinhohenheim, Birkach, Asemwald und Schönbuch) und Interessantes zu hören für die 16 Wanderinnen und Wanderer.

Manfred Rommel, der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister, machte Sillenbuch zu seiner Heimat, als er sich im Jahr 1954 dort niederließ. Auch die Politikerin, Publizistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin (1857-1933), der Architekt Günter Behnisch (1922-2010) und die Politikerin und Schriftstellerin Anna Haag (1888-1982) waren durch ihren Wohn- oder Arbeitsort eng mit dem ehemaligen Bauerndorf verbunden.

Clara Zetkin war eine der schillerndsten Frauengestalten ihrer Zeit. Kaiser Wilhelm II. nannte sie „die gefährlichste Hexe in Deutschland“. Sie wurde 1857 in Sachsen geboren, hatte aber drei Jahrzehnte lang ihren Wohnsitz in Stuttgart, davon die meiste Zeit in Sillenbuch. Gleich neben der U-Bahnhaltestelle konnte die Gruppe das Wohnhaus von Clara Zetkin sehen. Das Waldheim Sillenbuch entstand 1909 unter Mitwirkung der sozialistischen Politikerin. Man wollte den unterbemittelten Arbeiterschichten einen Platz zu schaffen, an dem sie an ihren freien Tagen der häuslichen Armut entfliehen und sich im Kreise der Familie mit Freunden und Bekannten treffen konnten um sich zu erholen.

Die Kolping-Siedlung ist das Ergebnis der Wohnungsnot in den 1930er Jahren. Arbeitslose katholische Gesellen gründeten eine Baugenossenschaft um Wohnraum für sich zu schaffen. Herzog Albrecht von Württemberg überließ ihnen ein geeigntes Baugbiet. Im Sommer 1931 wurde mit dem Bau der ersten beiden Häuser begonnen. Nach der Erstellung des massiven Kellerraumes wurde der Rest aus kurzen Holzlatten und Brettern gefertigt. Alles in eigener Regie, da man es ja mit tüchtigen Handwerkern zu tun hatte. Ende 1931/Anfang 1932 zogen die ersten Siedler ein. Im 2. Bauabschnitt entstanden ab 1933 achtzehn Einfamilienhäuser. Nach dem Krieg folgten 3 weitere Bauabschnitte.

Der Eichenhain wurde im Jahr 1958 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Jahrhundertelang diente der Eichenhain dem herzoglichen Gut Klein-Hohenheim als Viehweide für Schweine, Schafe und Fohlen. Dabei spendeten die Eichen Schatten und die Eicheln dienten als Nahrungsquelle. Etwa 200 der mächtigen Bäume stehen dort in einer parkähnlichen Landschaft. Die ältesten unter ihnen sind 300 bis 400 Jahre alt und haben Stämme mit 4 bis 6 m Umfang.

Kleinhohenheim war einst eine herzoglich/königlich-württembergische Domäne. Heute ist es ein Bauernhof, der von der Universität Hohenheim als Versuchsstation für Nutztierbiologie und ökologischen Landbau genutzt wird.

Die ab Ende der 1960er Jahre bis 1972 erbaute Wohnstadt Asemwald zählt zu den größten Eigentümergemeinschaften Deutschlands. Sie umfasst drei fast 70 m hohe Wohngebäude mit bis zu 23 Stockwerken. Die Gebäude unterteilen sich in 1.137 Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größe. Zu jeder Wohnung gehört ein Tiefgaragenstellplatz. 1972 hatte die Anlage 2400 Einwohner, heute sind es ca. 1500.

Nach den vielen Ein- und Ausblicken fuhr die Wandergruppe mit dem Bus von Kemnat nach Esslingen in die Gaststätte „Metropolitan“ im DICK zur Schlußeinkehr.