Bericht über die Donnerstagswanderung am 7. Dezember 2023

Zum Abschluß des Wanderjahres 2023 hatte die Wanderführerin der Donnerstagswandergruppe „Lust am Wandern“: offene Menschen – kleine Touren, Ingeborg Reineke, alle Wanderinnen und Wanderer zu einer kleinen Wanderung eingeladen. Lag es am Wetter, dass viele der Einladung gefolgt waren oder an der guten Gemeinschaft? Am Wetter konnte es gut gelegen haben: Hatte es Tage zuvor graues Winterwetter mit Schnee und Regen gegeben, so war der Donnerstag mit einem blauen Himmel verziert. Aber auch die gute Gemeinschaft der Gruppe hatte dazu beigetragen, dass so viele Wanderinnen und Wanderer gekommen waren. Es war die dreiundzwanzigste Wanderung für die Donnerstagswanderinnen und -wanderer, die die Wanderführerin im Jahre 2023 durchgeführt hat. Nach kurzer Begrüßung wanderte die Gruppe über die Strümpfelbacher Straße in Richtung dem Waldstück Fischerhau. Dieses Waldstück gehört schon zur Gemeinde Weinstadt. An diesem Waldstück führte uns die Wanderführerin eine Zeitlang entlang. Links des Wanderweges lagen die Aichelberger Felder, vor uns die winterliche Sonne. Hier und da waren noch kleine Eisflächen vergangener Tage. Vorsicht war also beim Laufen geboten. Nachdem die „drei Linden“ erreicht waren, ging es über einen Feldweg Richtung Aichelberg zurück. Dort wurde in der Gaststätte „Ochsen“ eingekehrt. Herzlich begrüßt wurde die Gruppe von einigen älteren Mitgliedern, die sich schon in der Gaststätte befanden und die Wanderungen nicht mehr mitmachen können. Die Tische waren adventlich geschmückt und für jeden stand ein echter Hl. Nikolaus aus Schokolade auf dem Tisch. Nachdem alle Bestellungen getätigt waren, begrüßte die Wanderführerin alle Anwesenden. Auch die Vorsitzende der Ortsgruppe, Margret Rüting, war der Einladung gefolgt und war mit Ihrer Stellvertreterin Helga Degenhard gekommen. Beide wurden von der Wanderführerin Ingeborg Reineke herzlichst begrüßt. Für unsere verstorbene Wanderfreundin Agnes Ruggiero erhoben sich alle von ihren Plätzen und gedachten Ihrer. Zwischendurch trug die Ingeborg Reineke einige Advents- und Weihnachtsgedichte vor. Nach dem Mittagessen saß man noch einige Zeit bei Kaffee und Kuchen beisammen, denn man hatte sich viel zu erzählen. Alle hoffen, dass Sie sich im „Neuen Jahr 2024“ gesund wiedersehen. R.R.

 

Bericht über die Mittwochswanderung am 29. November 2023

Stadtwanderung Stuttgart

Der Schwerpunkt dieser Stadtwanderung in Stuttgart war der Stadtbezirk Ost. Die Tour begann am Hauptbahnhof und ging zunächst durch den Mittleren Schlossgarten und die Schubartstraße in den Stadtteil Ostheim. Der weitere Weg führte dann über den Stadtteil Berg, den Oberen Schlossgarten und schließlich über die neue Neckarbrücke nach Bad Cannstatt zur Schlusseinkehr in Sophie’s Brauhaus im Felgerhof.
Bei der etwas über 6 km langen Wanderung gab es viel zu sehen und zu erfahren. Hier sei aber nur das – aus Sicht des Wanderführers Hans Göttfert – Interessanteste erwähnt.
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Stuttgart von einer beschaulichen Residenzstadt zu einer Industriemetropole und erlebte einen rasanten Bevölkerungszuwachs. Eines der größten Probleme der Stadt war die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, vor allem für die wachsende Arbeiterschaft.
Die Arbeitersiedlung
Kolonie Ostheim war das erste große Wohnungsbauprojekt eines 1866 gegründeten Vereins. Mit Hilfe von Spendengeldern wurde zwischen den bereits bestehenden Stadtteilen Berg, Gablenberg und Gaisburg ein rund zwölf Hektar großes, unbebautes Gelände aufgekauft. Zwischen 1891 bis 1903 entstanden dort insgesamt 383 Häuser mit 1267 Wohnungen.Die Kolonie Ostheim blieb im Zweiten Weltkrieg fast unversehrt, sodass ihr ursprünglicher Charakter bis heute weitgehend erhalten ist. Die ehemalige Arbeitersiedlung steht daher inzwischen als städtebauliche Gesamtanlage unter Denkmalschutz.
Die Villa Berg mit ihrer 24 Hektar großen Parkanlage entstand von 1845 bis 1853 im Auftrag des württembergischen Kronprinzen Karl. Sie war sein Sommersitz. 1913 erwarb die Stadt Stuttgart Villa und Park. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt und nur vereinfacht wieder aufgebaut. Von 1950 bis 2004 diente die Villa Berg zunächst dem Süddeutschen Rundfunk (SDR) und später dem Südwestrundfunks (SWR) als „Großer Sendesaal“. Seit 2005 steht die Villa leer. Der SWR verkaufte 2007 das historische Bauwerk – und auch alte SDR-Gebäude im Park – an einen Stuttgarter Immobilien-Investor. Nach dessen Insolvenz im Jahr 2010 übernahm eine Düsseldorfer Immobiliengruppe die Liegenschaft. Im Juni 2015 kaufte die Stadt Stuttgart die langsam verfallende Villa und die dazugehörigen Fernsehstudios. Zur Zeit ist geplant, die Villa Berg zu neuem Leben zu erwecken. Sie soll bis 2028 in ein „Haus für Musik und mehr“ verwandelt werden.
Berg, der älteste unter den acht Stadtteilen des Stuttgarter Ostens ist seit dem 12. Jahrhundert als Burgsiedlung oberhalb des Nesenbachs nachgewiesen und seit 1836 eingemeindet.
Mit dem ehemaligen Mühlkanal war Berg über Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Standort verschiedener Mühlen und technischer Einrichtungen zur Nutzung der Wasserkraft.
Der Berger „Mühlgraben“ war etwa 1,7 Kilometer lang, wobei die Mühlen und übrigen Wassertriebwerke sich ungefähr in seiner Mitte unterhalb der Berger Kirche konzentrierten. Die Straße „Am Mühlkanal“ erinnert an den 1929 trockengelegten Kanal.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts änderte sich das Landschaftsbild rund um Berg. Die zwischen Rosensteinschloss und Villa Berg liegende alte Berger Kirche passte nicht mehr so recht zu diesen repräsentativen königlichen Anwesen. Durch das Bevölkerungswachstum infolge der Industriealisierung war sie außerdem zu klein geworden. Das Finanzministerium genehmigte den Neubau einer einfachen Kirche. Der König übernahm die Mehrkosten für eine prunkvollere Ausführung und auch für alle während der Bauarbeiten (1853 – 1855) noch anfallenden Sonderwünsche. Die Berger Kirche ist die erste neo-gotische Kirche ins Stuttgart und Württemberg und deshalb ein Architekturdenkmal für die Stadt und die Region.
Im Zweiten Weltkrieg (April 1943) wurde die Kirche weitgehend zerstört. Zehn Jahre dauerte es, bis der Wiederaufbau in Angriff genommen werden konnte, 1955 war er abgeschlossen.