Bericht über die Mittwochswanderung am 22. März 2023

Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte“. Mit dem Text dieses Frühlingsliedes von Friedrich Silcher begrüßte die Wanderführerin Ingeborg Reineke die zahlreichen Wanderinnen und Wanderer vor dem Alten Rathaus in Aichelberg. Es war wirklich ein frühlingshafter Morgen. Blauer Himmel und angenehme Temperatur, fast zu warm für den Frühlingsanfang. Das Ziel der Wanderung war der Weinort Beutelsbach im Remstal. Um dieses Ziel zu erreichen, mußte die Wandergruppe erst einmal vom Schurwald hinunter ins Tal wandern. Aichelberg liegt auf einer Berghöhe von 473 Metern, Beutelsbach befindet sich auf einer Höhe von 236 Metern. Also es ging immer bergab. Schnell war die Alte Kelter in Aichelberg erreicht. Weiter auf kurvenreicher Strecke erreichte die Gruppe das Baacher Bachtal. Der Bach wird aber Beutelsbach genannt. Nach gut 1 ½-stündiger Wanderzeit wurde der Weinort Schnait erreicht. Schnait ist idyllisch eingebettet von steilen Weinbergen und Obsthalden und ist weit über die Grenzen von Württemberg hinaus bekannt.

Hier wächst doch der berühmte Schnaiter Wein. Schnait bietet sich an, wie kaum eine andere Gemeinde, dem Fremden heute unverändert als schmuckes Weindorf früherer Jahrhunderte. Mit seinen reizenden Fachwerkbauten, seinen beiden kleinen Schlösschen. Diese waren bis 1793 im Familienbesitz der Freiherrn von Gaisberg. Beachtenswert ist auch der berühmte Hochaltar aus dem Jahre 1492 in der Dorfkirche St. Wendelin. Dieser Altar stammt aus der berühmten Ulmer Schule. Auch die Malereien an der Brüstung der Empore gelten bei Kennern als besonders gut gelungene Volkskunst.

Nicht nur, wie jetzt im Frühjahr, wenn zur Zeit der Kirschen- und Baumblüte sich die Obsthalden in ihr weißes Blütenkleid hüllen, oder im Herbst, wenn die reifen Trauben gelesen werden, sondern das ganze Jahr über ist Schnait eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Umgebung von Stuttgart. Was den Ort noch zu einem besonderen Anziehungspunkt macht, ist die Geburtsstätte unseres großen Volksliederkomponisten Friedrich Silcher, geb. 1789 hier in Schnait. Neben der Kirche steht das Geburtshaus, das frühere Schulhaus. Heute ist das Haus die Gedenkstätte des großen schwäbischen Volksliedermeister. Bis zu unserem Ziel Beutelsbach war es noch gut eine ½ Stunde Wanderzeit. Der Weg führte durch das Weinbaugebiet Hochberg mit den berühmten Weinlagen Altenberg, Mühlenberg und Burghalde, um nur drei zu nennen. Endlich hatte die Gruppe Beutelsbach erreicht. In der Gaststätte Löwen wurde die Gruppe freundlich empfangen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen fuhr die Gruppe mit vielen neuen Eindrücken und Erinnerungen mit dem Linienbus zurück nach Aichwald. Ein schöner Wandertag ging zu Ende und die Mitwanderer bedankten sich bei der Wanderführerin für die wunderschöne Wanderung.

Bericht über die Mittwochswanderung am 8. März 2023

Von Schorndorf nach Winterbach

Mit 15 WanderInnen sind wir in Schorndorf gestartet.

Zuerst hatten wir Zeit für die schönen Fachwerkhäuser der Altstadt. Allen voran das Rathaus mit der „Gottlieb Daimler“ – Statue davor und dem Steinmosaik „Die Schorndorfer Weiber“. Zufälligerweise passend zum Weltfrauentag: 1688 hatten Schorndorfer Frauen dem franz. Feldherren „Melac“ erfolgreich getrotzt, der die Stadtfestung einnehmen wollte. Als Anführerin ging die Bürgermeisterfrau „Barbara Künkelin“ in die Annalen ein. Nachdem wir noch mehrere Fachwerkhäuser von außen bewundert hatten, sind wir noch kurz in die Stadtkirche gegangen. Als Besonderheit gab es unter „Orgelklängen“ die Decke der Marienkirche mit der Wurzel-Jesse-Darstellung und das neuzeitliche „Jedermann – Fenster“ zu bewundern.

Danach begann unsere eigentliche Wanderung. Vorbei an Wohnhäusern, z.T. alte Stadtvillen, gelangten wir an den Stadtrand zum „Grüß-Gott-Weg“. Entlang der Steuobstwiesen war schnell „Weiler“ zu erkennen.

Ein namenloser Brunnen zeigte später einen Bachverlauf an. Nach etlichen Verschnaufpausen erreichten wir Winterbach. Alle waren erfreut, dass wir uns nach dem Stadtgang und der Remsbrücke endlich im „Schmiegs Remsbesen“ niederlassen konnten. Die Rückfahrt ging schneller als gedacht, weil wir von der Busverspätung in Endersbach profitieren konnten und so eine Stunde früher als geplant nach Hause kamen. Unsere Versicherung: Regenschirm im Rucksack, ging auf, so dass dieser auch dort bleiben konnte.                                                                                Verf. Maria Bach

Bericht über die Sonntagswanderung am 19. Februar 2023

Auf Nr. 7 von Baltmannsweiler nach Hohengehren.

An diesem Tag mussten sich die 15 Wanderer aus Aichwald auf die vorherrschenden trüben Wetterverhältnisse einstellen. Trotzdem begab man sich gut gelaunt ab Baltmannsweiler auf dem 2017 angelegten Wanderweg Nr. 7 in Richtung Hohengehren. Nach Ausführungen von Wanderführer Hans van Luijk zur Entstehung der Ortschaft und Informationen zur Route ging es auch gleich los. Interessante Hinweise auf Tafeln findet man auf dem Rundweg, die über Geologie und Heimatkunde zu den beiden Orten erzählen. Eine versteckte Bank am Waldrand zwischen den Orten war der geeignete Platz für den von den Wanderführern gereichten Umtrunk und Imbiss.

Einsetzender Regen aus dunklen Wolken holte die Gruppe nun ein. Gewappnet mit Regenschirmen und unter Kapuzen ging es weiter und schon beim Erreichen des kleinen Denkmals Gruhbank, eine Bank aus Steinen, die einst den Lastenträgern zur Rast diente und daneben mittlerweile eine richtig schöne, neue Bank steht, hatte der Regen nachgelassen.

So genoss man von hier aus den herrlichen Rundblick über den Schurwald und die Schwäbische Alb. Weiter ging der Weg durch Hohengehren bis zum Friedhofseingang. Passend zu diesem Ort las Walter Deringer in schwäbischer Mundart eine Ballade des Schriftstellers Sebastian Blau vor, bei der man sich das Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Über die Ringstrasse verließ man nun Hohengehren und vorbei an Wiesen und Feldern erreichte man den Ausgang der Wanderung. Während der Abschlusseinkehr im Gasthof Alt-Baltemore brachte Walter Deringer die Erlebnisse des Tages auf den Punkt, vor allem auch im Hinblick auf das wechselhafte Wetter: trübe, trocken, windig, regnerisch und mit unterschiedlichen grauen Wolken am Himmel und dankte den Wanderführern Hans van Luijk und Christa Bennewitz. Die Stimmung der Gruppe war stets hervorragend und alle waren zufrieden.

Bericht über die Sonntagswanderung am 22. Januar2022

Über den Schurwald mit schwäbischen Gedichten.

Seltsam im Nebel zu wandern…“ beginnt ein Gedicht von Hermann Hesse. Und Nebelschwaden umwaberten die 18-köpfige Gruppe immer wieder auf ihrer Wanderung über den Kernen und den „Dichterblick“ oberhalb Stettens bis zum Stettener Schützenhaus. Endlich wieder im fast unberührten Schnee genussreich wandern! Bei jedem Schritt knirscht es unter den Füßen und das Geäst der Bäume wirkt wie mit Zucker bepudert. Eine geheimnisvolle Stimmung breitete sich aus. Der Wanderführer Walter Deringer hatte für die Wanderung einige schwäbische Gedichte vorbereitet. Gleich zu Beginn von Sebastian Blau: „Dr Wenter“, ein wenig später „Dr Januar“. Dann war man oben auf dem Kernen.

Der Turm verlor sich im Nebel und verlockte nur sieben Konditionsstarke zum Besteigen der steilen Wendeltreppe. Da konnte ein Glühwein vom geöffnetem Kiosk schon eher locken. Nach kurzer Pause und rutschigem Abstieg gelangte man zum „Dichterblick“ oberhalb Stettens. Christa Deringer hatte für alle einen kleinen Aperitif vorbereitet und Walter Deringer trug August Lämmles lustig makaberes Gedicht über den „Pfeffer von Stetten“ vor. Inzwischen war es halb zwei geworden und 20 Minuten später hatten alle an den reservierten Tischen im Schützenhaus Platz gefunden. Gut gesättigt musste nur noch der kurze Anstieg zurück zum Parkplatz bewältigt werden. Schön war’s.

Bericht über die Donnerstagswanderung am 8. Dezember 2022

Die Wanderführerin der Donnerstagswandergruppe, Ingeborg Reineke, konnte bei der letzten Wanderung des Jahres 2022 wieder eine große Anzahl älterer Wanderinnen und Wanderer arn Alten Ratharus in Aichelberg begrüßen.

Einige waren über das Jahr nicht immer mitgewandert. Sie ließen es sich aber nicht nehmen, an der letzten Wanderung des Jahres teilzunehmen. Die letzte Wandemng irn Jahr ist immer rnit einem gemeinsamen Mittagessen und anschließender kleiner Adventsfeier verbunden. Aber zurück zur Wanderung. Nach der Begrüßung führle uns der Weg, bei herrlichem Sonnenschein, über die Post- urd Strümpfelbacher Straße zum Waldgebiet Fischerhau. Entlang diesem Waldgebiet erreichten wir nach einiger Zeit die Drei Linden. Hier wurde eine kleine Pause eingelegt. Weiter ging es zurück nach Aichelberg entlang vieler Streuobstwiesen. Als wir endlich unser Ziel erreicht hatten, wurden wir von einigen Wanderinnen und Wanderern, die die Wanderung nicht mitgemacht hatten, in der Gaststätte freundlich begrüßt.

Auf den Tischen stand für jeden ein ,,Echter Schokoladen Nikolaus“, kein Weihnachtsmann, sowie ein kleines Advents- und Weihnachtsheft, zusammengestellt von einem Mitwanderer der Gruppe.

Die Bestellung des Essens ging flott. Die Zeit bis zum Essen auftragen, nutzte die Wanderführerin lngeborg Reineke zu einer kleinen Adventsfeier. Sie trug einige Gedichte und Geschichten mit weihnachtlichem lnhalt vor. Der Advent ist eine ganz besondere, irgendwie geheimnisvolle Zeit. Wir warten auf Weihnachten, auf die Geburt Jesu. Mit dem Wort „Advent“ bezeichnen wir also die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Dabei denken wir vermutlich auch an den Adventskranz, Kerzen, Lieder und Plätzchenduft. Das Essen wurde aufqetragen und danach saßen wir noch einige Zeit gernütlich zusammen. So nahm fur die Donnerstagswanderer/-innen das alte Jahr 2022, trotz Corona, doch noch ein gutes Ende.

Bericht über die Mittwochswanderung am 30. November 2022

Bei der diesjährigen Stadtwanderung waren die Aichwalder im Stuttgarter Stadtbezirk Ost unterwegs. Die Wanderung begann an der U-Bahnhaltestelle Geroksruhe, verlief durch den Stadtteil Gänsheide hinunter zum Wagenburgplatz und von dort weiter über die Uhlandshöhe zum Urachplatz. Die recht bequeme Strecke (es geht meistens bergab) ist zwar nur ca. 5 km lang, aber es gibt viel zu sehen. Am Weg liegen mehrere Aussichtspunkte und viele eindrucksvolle Gebäude.

Die Gänsheide gehört zu den renommierten Gegenden Stuttgarts. Das bezeugen die vielen eindrucksvollen Gebäude, die es dort gibt. Hier seien nur die bedeutendsten erwähnt: die Villa Reitzenstein und das Robert-Bosch-Haus.

Die Villa Reitzenstein wurde zwischen 1910 und 1913 für Baronin Helene von Reitzenstein erbaut. Die Baronin bewohnte ihre Villa lediglich neun Jahre lang. Im Ersten Weltkrieg verließ sie Stuttgart. Während der Inflationszeit 1922 konnte das Land die Villa günstig erwerben. Die Villa wurde umgebaut und diente ab 1925 als Sitz des württembergischen Staatspräsidenten. Ab 1933 war die Villa Reitzenstein zwölf Jahre lang Sitz der Stuttgarter NSDAP-Parteileitung. Nach Kriegsende residierte dort der US-amerikanische Militärgouverneur, General Lucius D. Clay. Seit 1952 ist die Villa Reitzenstein der Amtssitz des Staatsministeriums Baden-Württemberg und des amtierenden Ministerpräsidenten.

Das Robert-Bosch-Haus (auch Villa Bosch genannt) ist der ehemalige Wohnsitz des Fabrikanten Robert Bosch bis zu dessen Tod 1942 und dient seit 1986 als Geschäftssitz der Robert-Bosch-Stiftung. Das Haus wurde 1910/11 für Robert Bosch gebaut und gilt als einer der letzten hochherrschaftlichen Villenbauten des späten Historismus in Stuttgart. Die Immobilie hat 25 Zimmer und ist denkmalgeschützt. Das weitläufige Areal um die Villa Bosch misst 13.000 m².

Geschichtlich interessant ist auch das Kanonenhäusle. Das markante kleine Häuschen hat früher dem Stuttgarter Brandschutz gedient. Es war die Unterkunft für die Brandwächter. Ein Brand in Esslingen um 1702, dem 200 Häuser zum Opfer fielen, war der Anlass das Stuttgarter Feuerschutzwesen zu verbessern. Die Stadt ließ im selben Jahr auf der Gänsheide eine Hochwacht erbauen, in der zwei „Lärmkanonen“ untergebracht waren, die im Brandfall von der Wachperson abgefeuert werden sollten.

Auf der Gänsheide gibt es aber nicht nur bemerkenswerte Gebäude, sondern auch tolle Aussichtspunkte. Zu nennen sind hier die Aussichtsplatte Heinrich-Heine-Höhe (früher Wieland-Wagner-Höhe), Aussichtsplatte Albrecht-Goes-Platz und der Aussichtspunkt Straußstaffel. Im Blickfeld liegen jeweils Teile der Innenstadt und die Höhen im Norden Stuttgarts.

Der einzige spürbare Anstieg bei dieser Wanderung (ca. 40 Höhenmeter) führte die Gruppe hinauf auf die Uhlandshöhe. Bekannt ist die Uhlandshöhe u. a. durch die Sternwarte Stuttgart, die Parkanlage Uhlandshöhe und die Freie Waldorfschule Uhlandshöhe.

Die Sternwarte Stuttgart wurde 1922 vom Verein „Schwäbische Sternwarte e. V.“ errichtet. Sie wird von einem gemeinnützigen Verein unterhalten und von den Vereinsmitgliedern in ehrenamtlicher Tätigkeit betrieben.

Die große, 1862 durch den Verschönerungsverein Stuttgart geschaffene Parkanlage Uhlandshöhe, ist neben dem Schlossgarten und der Karlshöhe eine der wenigen größeren Grünflächen der Innenstadt. Hier gibt es einen weiteren Super-Aussichtspunkt.

Die Freie Waldorfschule Uhlandshöhe ist die erste Waldorfschule überhaupt. Sie wurde am 7. September 1919 eröffnet. Stifter war Emil Molt, der Direktor der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria, der den Kindern seiner Arbeiter eine zwölfjährige Bildung ermöglichen wollte. Leiter dieser Fabrikschule war Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie.

Von der Uhlandshöhe war es nicht mehr weit bis zum Urach-Platz. Von dort fuhren die Wanderinnen und Wanderer mit Bus und S-Bahn nach Bad Cannstatt zur Schlusseinkehr.

Der allgemeine Tenor am Ende der Wanderung war: wir haben viel gesehen, was wir sonst nicht gesehen hätten, es war schön!

Bericht über die Mittwochswanderung am 3. November 2022

Rundwanderung bei Hessigheim

Trotz Streikvorhersage sind wir pünktlich mit 13 WanderInnen bei der Felsengartenkellerei in Hessigheim angekommen. Da uns der Wettergott hold war, konnten wir bald auf die Felsengärten schauen.

Nachdem wir die Neckarschleife überquert hatten, ging es stetig höher. Oben angekommen, hatten wir uns eine Rast verdient. Der weitere Wanderweg führte uns durch den Wald mit immer wieder sehenswerten Ausblicken.

In der Gaststätte Schreyerhof konnten wir es uns gutgehen lassen, da wir nur noch eine kurze Strecke bis Hessigheim zurücklegen mussten. Ein ausgefallener Zug bescherte uns noch einen zusätzlichen Kaffee und Kuchen. Der Heimweg verlief reibungslos. Die zwei Gastwanderinnen aus Esslingen waren von unserer Gruppenatmosphäre sehr angetan. – Danke an alle TeilnehmerInnen.      Maria Bach

Bericht über die Sonntagswanderung am 16. Oktober 2022

Von Aussicht zu Aussicht

Um eine großartige Aussicht zu haben braucht man schönes Wetter und das hatten die 10 Teilnehmer der Sonntagswanderung am 16. Oktober. Ausgangspunkt war der kleine Ort Gundelsbach. Der Weg folgte zunächst dem Tal bis zum Wald, um dann stetig ansteigend an die erste Aussicht zu gelangen. Eine Trinkpause war nötig, wurde aber schnell beendet, da ein Schwarm Marienkäfer ein Verweilen nicht länger zuließ. So verließ man den aussichtsreichen Punkt, um in den naheliegenden Wald einzutauchen. Die Bäume hatten schon die herbstliche Färbung angenommen und die gefallenen Blätter bedeckten den Weg wie ein weicher Teppich. Viele Pilzarten säumten den Weg bis hin zur Kreuzeiche. An Tischen und Bänken gab es die Mittagsrast. Nachdem man diesen Platz hinter sich gelassen hatte, galt es den Hörnleskopf anzupeilen. Ein Stück des Weges erfährt man auf Tafeln interessante Erklärungen mit Bildern über das Naturgeschehen im Wald. Auf der Höhe erreichte man die sonnige Plattform mit der herrlichen Sicht weit ins Remstal und bis nach Stuttgart.

Die nächste Station war der Kleinheppacher Kopf. Ein anderer Blickwinkel in die Umgebung tat sich auch hier wunderbar auf. Eine besondere Überraschung lieferten die zahlreichen, nacheinander startenden Drachenflieger. Der Abstieg führte dann vorbei am Sühnekreuz und zum Tagesabschluss fand man sich bei sehr gutem Essen im Gundelsbacher Türmle ein. Die Teilnehmer bedankten sich bei Hans van Luijk für die zwar anstrengende, aber abwechslungsreiche Rundtour mit der freudigen Erkenntnis, dass man diese Herausforderung gut geschafft hat. Der Spruch des Tages „wandern heißt mit einem Lächeln und guten Freunden ans Ziel kommen“ hat alle motiviert.

Bericht über die Mittwochswanderung am 5. Oktober 2022

Eine Mittwochswanderung führte Anfang Oktober von der U-Bahnhaltestelle Silberwald in Stuttgart-Sillenbuch nach Kemnat. Am Weg lagen das Waldheim Sillenbuch, die Sillenbucher Kolping-Siedlung, das Naturschutzgebiet Eichenhain, der Ortsrand von Riedenberg, das Tal des Ramsbach und vor Kemnat ein Gebiet mit Wochenendgrundstücken. Unterwegs gab es immer wieder Schönes zu sehen (z.B. Ausblicke Richtung Kleinhohenheim, Birkach, Asemwald und Schönbuch) und Interessantes zu hören für die 16 Wanderinnen und Wanderer.

Manfred Rommel, der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister, machte Sillenbuch zu seiner Heimat, als er sich im Jahr 1954 dort niederließ. Auch die Politikerin, Publizistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin (1857-1933), der Architekt Günter Behnisch (1922-2010) und die Politikerin und Schriftstellerin Anna Haag (1888-1982) waren durch ihren Wohn- oder Arbeitsort eng mit dem ehemaligen Bauerndorf verbunden.

Clara Zetkin war eine der schillerndsten Frauengestalten ihrer Zeit. Kaiser Wilhelm II. nannte sie „die gefährlichste Hexe in Deutschland“. Sie wurde 1857 in Sachsen geboren, hatte aber drei Jahrzehnte lang ihren Wohnsitz in Stuttgart, davon die meiste Zeit in Sillenbuch. Gleich neben der U-Bahnhaltestelle konnte die Gruppe das Wohnhaus von Clara Zetkin sehen. Das Waldheim Sillenbuch entstand 1909 unter Mitwirkung der sozialistischen Politikerin. Man wollte den unterbemittelten Arbeiterschichten einen Platz zu schaffen, an dem sie an ihren freien Tagen der häuslichen Armut entfliehen und sich im Kreise der Familie mit Freunden und Bekannten treffen konnten um sich zu erholen.

Die Kolping-Siedlung ist das Ergebnis der Wohnungsnot in den 1930er Jahren. Arbeitslose katholische Gesellen gründeten eine Baugenossenschaft um Wohnraum für sich zu schaffen. Herzog Albrecht von Württemberg überließ ihnen ein geeigntes Baugbiet. Im Sommer 1931 wurde mit dem Bau der ersten beiden Häuser begonnen. Nach der Erstellung des massiven Kellerraumes wurde der Rest aus kurzen Holzlatten und Brettern gefertigt. Alles in eigener Regie, da man es ja mit tüchtigen Handwerkern zu tun hatte. Ende 1931/Anfang 1932 zogen die ersten Siedler ein. Im 2. Bauabschnitt entstanden ab 1933 achtzehn Einfamilienhäuser. Nach dem Krieg folgten 3 weitere Bauabschnitte.

Der Eichenhain wurde im Jahr 1958 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Jahrhundertelang diente der Eichenhain dem herzoglichen Gut Klein-Hohenheim als Viehweide für Schweine, Schafe und Fohlen. Dabei spendeten die Eichen Schatten und die Eicheln dienten als Nahrungsquelle. Etwa 200 der mächtigen Bäume stehen dort in einer parkähnlichen Landschaft. Die ältesten unter ihnen sind 300 bis 400 Jahre alt und haben Stämme mit 4 bis 6 m Umfang.

Kleinhohenheim war einst eine herzoglich/königlich-württembergische Domäne. Heute ist es ein Bauernhof, der von der Universität Hohenheim als Versuchsstation für Nutztierbiologie und ökologischen Landbau genutzt wird.

Die ab Ende der 1960er Jahre bis 1972 erbaute Wohnstadt Asemwald zählt zu den größten Eigentümergemeinschaften Deutschlands. Sie umfasst drei fast 70 m hohe Wohngebäude mit bis zu 23 Stockwerken. Die Gebäude unterteilen sich in 1.137 Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größe. Zu jeder Wohnung gehört ein Tiefgaragenstellplatz. 1972 hatte die Anlage 2400 Einwohner, heute sind es ca. 1500.

Nach den vielen Ein- und Ausblicken fuhr die Wandergruppe mit dem Bus von Kemnat nach Esslingen in die Gaststätte „Metropolitan“ im DICK zur Schlußeinkehr.

Bericht über die Sonntagswanderung am 25. September 2022

Rom trifft Anden“

Bei Nürtingen gibt es einen Wanderweg, der „Hoch-geh-blickt“ genannt wird. Es gilt etwa 100 Höhenmeter bei einer Gesamtlänge von 10 km zu überwinden. Nachdem die ersten 50 Höhenmeter geschafft sind, steht man schon vor dem ersten Highlight, den Grundmauern eines ehemaligen römischen Gutshofs, von den Römern „Villa rustica“ genannt.

Walter Deringer erläuterte Grundriss, Bauprobleme des damaligen Anwesens in geologisch schwierigem Gelände, sowie die vermutete landwirtschaftliche Nutzung. Die nächsten Attraktionen liegen auf der Höhe. Dort wo in alten Zeiten der Galgen für unliebsame Zeitgenossen stand. Heute grasen in den „Schwäbischen Anden“ zahlreiche exotiche Alpakas. Inzwischen waren dunkel drohende Regenwolken aufgezogen und schmälerten den bei freier Sicht grandiosen Fernblick auf den Albrand. Sie verhüllten die Kaiserberge im Nordosten, aber im Südwesten schimmerte der Hohenzollern noch schemenhaft durch den Dunst. Nur der Hoheneuffen glänzte hell in einem sonnendurchstrahlten Wolkenloch. Abweichend vom „Hoch-geh-blickt“- Weg führten die Wanderführer die Gruppe auf grasigem Weg hinab zum Neckar. Am anderen Ufer plötzlich eine umtriebige Menschenmenge. Eine Ruderregatta hatte Sportler aus ganz Deutschland angelockt. Zum Abschluss der Wanderung, nach dem Essen im „Schlachthof“ von Nürtingen, dankte Hans van Luijk den Wanderführern Christa und Walter Deringer für die durch Spieleinlagen aufgemunterte, abwechslungsreiche und vom Regen verschonte Wanderung.