Bericht über die Mittwochswanderung am 7. September 2022

Rundwanderung an der Weißen Lauter

Treffpunkt und Start der Mittwochswanderung am 7. September bei idealem Wanderwetter war der Parkplatz an der Waldschenke in Aichschieß. Alle 17 Personen fanden sich pünktlich ein und nachdem die Fahrgemeinschaften gebildet waren, konnte es losgehen. Aufgrund der Sanierungsarbeiten an der B 297 Ortsumfahrung Kirchheim unter Teck erfolgte die Anfahrt nach Gutenberg über die Autobahn A 8. Am Wanderparkplatz Lindenstraße angekommen ging es zuerst zum Ursprung der Weißen Lauter. Der Weg führte uns immer wieder an der Weißen Lauter entlang, die trotz des wenigen Regens ordentlich Wasser führt. Zurück ging es nun zu den Sinterterrassen der Weißen Lauter. Eine Gruppe Radfahrer entfernte sich noch rechtzeitig, damit wir dieses beeindruckende Highlight eine Zeit lang geniessen und natürlich auch ablichten konnten.

Die restliche Wanderung im Lenninger Tal ging ein Stück auf dem Radweg nach Oberlenningen und wir zweigten dann ab, über einen Weg am Waldrand entlang, zurück zum Parkplatz. Eine Schafherde graste am Hang, der Schäfer war unten im Tal, aber 2 Hütehunde hielten die Herde im oberen Bereich in Schach. Mit den Autos ging es über die Gutenberger Steige hoch nach Schopfloch zum Parkplatz des Landgasthofs Albengel (Otto-Hofmeister-Haus). Vor der Einkehr in den Biergarten ging es noch ein Stück weit durch das Naturschutzgebiet Schopflocher Moor.

Aufgrund der Mittagssonne wurde die Rundwanderung abgebrochen und wir haben im Schatten in dem schönen Biergarten die erlebnisreiche Wanderung ausklingen lassen.

Bericht über „Wein, Weib und Kabarett“ am Sonntag, 28. August 2022

Nachdem in diesem Jahr kein Busausflug stattgefunden hat, kam die Ortsgruppenvorsitzende Margret Rüting auf die Idee, eine Alternative anzubieten. Schnell war die Idee umgesetzt und es wurde zu einem Ausflug mit der Schwäbischen Waldbahn eingeladen unter dem Titel: Wein, Weib und Kabarett. Nachdem sich am Sonntag, 28. August 24 Teilnehmer/-innen am Bahnhof Beutelsbach eingefunden hatten, ging es mit der S-Bahn nach Schorndorf.

Auf dem Bahnsteig der Schwäbischen Waldbahn wartete schon eine Überraschung: Die „Spasssommeliere“ Gesa Weik (früher bekannt als 2. Hälfte von dem Kabarett-Duo „I-Dipfele“, Emma und Berta) empfing die Aichwalder mit Sekt, Hefezopf und lustigen Sprüchen. Kurz danach traf die nostalgische Schwäbische Waldbahn mit Diesellok ein und die Gruppe nahm Platz in dem für sie reservierten Wagen. Gesa ließ mit ihren kabarettistischen Einlagen die Fahrt nach Welzheim sehr kurzweilig erscheinen. Weil die Bahn viele kleine Übergänge kreuzt und sich kurz davor immer mit einem Warnsignal bemerkbar macht und das Quietschen der Räder bei jedem Bremsvorgang, ließen Erinnerungen wach werden an Zugfahrten in unserer Jugend. Heute fahren die meisten Züge doch sehr leise.

Nach der Ankunft in Welzheim marschierte man zum Heimatmuseum der Stadt Welzheim. Der Historische Verein als Trägerverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, in dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Areal das besondere geschichtliche Erbe des Welzheimer Waldes zu sammeln, zu pflegen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein Mitglied des Historischen Vereins gab einen kurzen Überblick über die historischen Gebäude rund um das Museum. Leider war die Zeit etwas knapp, so dass es dann nur noch reichte in knapp 15 Minuten durch das Museum zu „düsen“ und sich die Ausstellungsstücke anzusehen.

Im Laufschritt ging es danach hinunter zum Stadtpark, wo die nächste Überraschung wartete: Gesa bot eine kleine Weinprobe mit 2 Weinen an, dazu von ihr selbst zubereitete gebackene bzw. aufgespießte Köstlichkeiten. Nach kurzer Zeit musste die Gruppe dann auch schon schnell zur Haltestelle „Tannwald“ laufen, um die letzte Fahrt der Schwäbischen Waldbahn nach Schorndorf nicht zu verpassen.

Mit Kabarett und guter Laune ging es zurück nach Schorndorf.
Der Abschluss des Tages fand im „Kesselhaus“ statt, bevor es mit der S-Bahn wieder zurück nach Beutelsbach ging. Es war ein gelungener Ausflug, ein Dank für die Organisation an Margret Rüting.

Bericht über die Mittwochswanderung am 10. August 2022

6 mutige Wanderinnen (wegen 29°C) und 1 mutiger Wanderer haben sich auf den Weg nach Markgröningen gemacht. Am Leudelsbach angekommen haben sich alle für die 10km- Runde mit mehr Schatten, anstatt der ausgeschriebenen 8km mit mehr Sonne und etwas mehr Höhenmeter ausgesprochen.

Nach dem Zuweg von der Bushaltestelle ging es gemächlich hoch. Es gab immer wieder Aussichtspunkte von der Steillage des Hammelrains, den Weinbergen und des Enz- und Neckartals.

Auf halber Strecke war die Mittagseinkehr in der Gaststätte „Zum Schellenhof“ mit einer großen Auswahl an Speisen.

Gut gestärkt und ausgeruht ging es abwärts zur Enzschleife. Am einmündenden Leudelsbach entlang konnten wir die Höhe des vormittäglichen Wegs sehen. Der sprudelnde Bach hat auch zum hineingehen eingeladen.

Die restlichen Kilometer waren bald geschafft und an der Bushaltestelle hat uns Karl noch mit seinem Mundharmonikaspiel überrascht.

Bericht über den Deutschen Wandertag 2022 im Remstal

Über 300 Wanderungen waren zum DWT im Remsal angeboten worden. Darunter zwei von der OG Aichwald. Am Freitag, 5.8.22 eine Rundwanderung unter dem Motto: Skulpturen – Skelette – Skandale, geführt von Christa und Walter Deringer und am Samstag, 6.8.22 der Planetenweg mit Krummhardter Dorfkirchlein, geführt von Wolfgang Zeh, Hans-Peter Böhmerle und Manfred Raab in der Dorfkirche.

Freitag, 5.8.: Treffpunkt Naturfreundehaus. Eine Gruppe aus dem Vogtland war gekommen, 4 Männer, 14 Frauen. Alle bekamen Zettel mit einigen Detailfotos und Sprüchen, die den Skulpturen zugeordnet werden sollten. Z.B. „Wem gehört der Po?“ oder „Wir wollen niemals auseinander gehn“. Die Skelette liegen unter den Grabsteinen des Hundefriedhofs.

Dieser ist einer der ältesten in Europa. Nur der in Paris ist noch 12 Jahre älter. Nach dem Stettener Tal, Eichensee, Klettergarten und Kugelbahn, mit Kugelschieß-Wettbewerb ereichte man die Aussichtsplattform sieben Linden mit Blick auf das Stettener Schloss. Dort lebte die skandalträchtige Grävenitz, Mätresse des Herzogs Eberhard-Ludwig, lange Jahre.

Samstag, 6.8.: Treffpunkt Schurwaldsternwarte in Schanbach. Es hatten sich 8 Teilnehmer eingefunden, die im Sauseschritt den Sternenhimmel durchschritten. Wolfgang Zeh und Hans-Peter Böhmerle erklärten kenntnisreich die Zusammenhänge im Plantensystem der Sonne. Jeder Meter des Planetenwegs entspricht 2 Millionen Kilometern im All – das macht die Dimensionen leichter fassbar. Und so kam man auf unterhaltsame Weise zum Krummhardter Kirchlein, wo Manfred Raab die kulturelle und historische Bedeutung dieses einmaligen Kleinods humorvoll erläuterte.

Bericht über die Donnerstagswanderung am 4. August 2022

So hatten sich die Wanderinnen und Wanderer der Donnerstagswandergruppe der Ortsgruppe Aichwald die Kurzwanderung nicht vorgestellt. Alle 14 Tage wandern sie auf der Gemarkung Aichwald 1 ½ Stunden Donnerstag vormittags mit der Wanderführerin Ingeborg Reineke. Am 4. August sollte es anders sein. Schon Tage zuvor zeichnete es sich ab, dass die Kurzwanderung der Gruppe „Lust am Wandern“: Offene Menschen – kleine Touren nicht durchführbar war: Von Tag zu Tag stiegen die Temperaturen höher. Die Wanderführerin beobachtete die Wetterlage genau. Als es sicher war, dass die Temperaturen in der Woche ständig stiegen und am Donnerstag 34 Grad und vielleicht noch mehr erreicht werden sollten, entschloss sie sich, die Kurzwanderung abzusagen. Die anschließende Einkehr sollte aber stattfinden. Also wurden alle Teilnehmer, die immer an der Wanderung teilnahmen, telefonisch benachrichtigt. Hier muss noch erwähnt werden, dass die Wanderinnen und Wanderer alle über 80 Jahre und mehr sind. Die Gruppe traf sich nicht um 10:30 Uhr, sondern erst um 12:00 Uhr in der Gaststätte „Liederkranz“ in Schanbach. Zur Überraschung der Wanderführerin fanden sich 17 Frauen und Männer ein. Die Begrüßung war wie immer sehr herzlich. Das gemeinsame Essen ist allen wichtig. Die meisten sind alleinstehend. Essen und Trinken ist für die Teilnehmer keine Nebensache, vielmehr ein Gebot des Lebens. Trotz der Hitze konnte man es im kleinen Biergarten, aber auch in der Gaststätte gut aushalten. Und das schöne daran: Alle gingen zufrieden nach Hause.

Bericht über die Sonntagswanderung am 7. August 2022

Auf dem Rundweg Nr. 6 von Baltmannsweiler aus

Wegen der angekündigten großen Hitze trafen sich 9 Mitglieder der Ortsgruppe Aichwald des Schwäbischen Albvereins schon um 9 Uhr zur kurzen Anfahrt nach Baltmannsweiler. Bei angenehmer Kühle startete die Gruppe am Wanderparkplatz „Schlösslespark“ zur vorgesehenen Rundwanderung. Über den „Wannenweg“ wurde der noch kühlere Wald erreicht. Der Rundweg führte vorbei an den Schlösslesseen und dann weiter hinunter zur „Töblesklinge“. Über den „Finken Reute Weg“ wurde das Tal des Gunzenbachs erreicht, der wegen des ausgebliebenen Regens nur wenig Wasser führte. Abweichend vom Rundweg folgte man nun dem mit blauem Kreuz gekennzeichneten Pfad direkt am Bach entlang. An 2 Stellen führte der Pfad als kleine Furt durch den Bach, was jedoch wegen des extremen Niedrigwassers kein Problem darstellte.

Am Ende des Pfads wurde wieder der Rundweg erreicht, der kurz vor Baach aus dem Wald hinaus führte. Nun begann der Aufstieg, teils im Schatten und teils an der Sonne, am „Wasserhaus“ vorbei auf die Höhe vom Steinenbacher Hof. Jetzt war der etwas mühsame Aufstieg geschafft, und es ging nun quasi „gemütlich“ weiter zum Ausgangspunkt der Wanderung. Die Schlusseinkehr war zum ersten Mal in der „Gaststätte Alt-Baltemore“, wo die Gruppe bereits von einem langjährigen Vereinsmitglied erwartet wurde. Bei einem schmackhaften Mittagessen ließ man den Wandertag genüßlich ausklingen. Die Wanderführer waren Klaus Dimter und Angela Guggemos.

Ehrung für Robert Reineke

Als am Mittwoch, 22. Juni die Teilnehmer der Kurzwanderung „Lust am Wandern“: offene Menschen – kleine Touren zur Schlusseinkehr in der Gaststätte „Liederkranz“ ankamen, wurden sie bereits vom Vorstand der Ortsgruppe erwartet. Der Grund hierfür war die Ehrung eines Mitwanderers für seine besonderen Verdienste um den Schwäbischen Albverein. Die Ortsgruppenvorsitzende Margret Rüting bedankte sich bei Robert Reineke für sein jahrelanges, außergewöhnliches Engagement und überreichte ihm dann die Georg-Fahrbach-Medaille in Kupfer (mit Urkunde), sowie einen Verzehrgutschein der Gaststätte „Ochsen“ in Aichelberg. Sie wünschte ihm, dass er noch viele Jahre bei bester Gesundheit an den Kurzwanderungen der „Schnauferlgruppe“ teilnehmen könne.

Robert Reineke war über 40 Jahre ehrenamtlich als Wanderführer im Schwäbischen Albverein aktiv – jahrelang in der Ortsgruppe Weinstadt, danach in der Ortsgruppe Aichwald. Hier kümmerte er sich ab 2003 um die Senioren-Wandergruppe. Er erweiterte deren Wandergebiet von „rund um Aichwald“ auf das gesamte VVS-Gebiet. Zusätzlich zu den Wanderungen organisierte Robert Reineke oft Busreisen zu interessanten Zielen. Das war attraktiv und die Ortsgruppe gewann viele neue Mitglieder. An den Veranstaltungen, die im Rhythmus von 2 Wochen stattfanden, nahmen manchmal über 40 Personen teil.

Nach seinem 80. Geburtstag suchte er Unterstützung und fand ein Ehepaar, das sich zunächst die Aufgaben mit ihm teilte. 2011 gab er dann die (in Mittwochswandergruppe umbenannte) Senioren-Wandergruppe komplett an Erika und Hans Göttfert ab. Robert Reineke wanderte aber immer noch fleißig mit.

Irgendwann merkte er, dass die 2-2 ½ Stunden dauernden Mittwochs-Wanderungen für manche zu anstrengend waren. Er entschloss sich, Kurzwanderungen mit etwa 1 ½ Stunden Wanderzeit auf vorwiegend ebenen Wegen in Aichwald anzubieten. Es dauerte nicht lange und die Idee wurde verwirklicht: Seit Mai 2017 gibt es die Donnerstagswanderungen „Lust am Wandern“: offene Menschen – kleine Touren. Das Interesse war und ist groß. In dieser Gruppe wandern teilweise 15 – 20 Personen mit und genießen danach die gemeinsame Einkehr. Anfangs wurden die Wanderungen 1 x im Monat durchgeführt, zur Zeit finden sie sogar 14-tägig statt. Kurz vor seinem 92. Geburtstag hat Robert Reineke nun die Leitung der Donnerstagswanderungen an seine Frau Ingeborg abgegeben. Er will aber weiter mitlaufen, so weit es seine Kräfte erlauben.

Bericht über die Donnerstagswanderung am 9. Juni 2022

Am Donnerstag, 9. Juni 2022 konnte die Wanderführerin Ingeborg Reineke wieder eine Anzahl Wanderer-/innen bei „Lust am Wandern: offene Menschen – kleine Touren“ am Alten Rathaus in Aichelberg begrüßen. Bei sommerlichem Wetter führte sie die Gruppe über die Schnaiter Straße zur Aichelberger Kelter. Ja, es gibt auf dem Schurwald eine Kelter und Weinberge und das schon seit Jahrhunderten. Bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts war der Weinanbau eine der Haupteinnahmequellen der Aichelberger. Der Weinbau wird in der Oberamtsbeschreibung als bedeutend erwähnt. Die herausragende Stellung des Weinbaus spiegelt sich in den Berufsangaben der Bürgerlisten wieder. 1868 gab es demnach in Aichelberg 107 Weingärtner. Wurden um 1851 noch 3,5 Hektar bebaut, waren es 1912 25 Hektar. Bis 1918 sank der Weinanbau und damit auch die Zahl der Weingärtner, der Küfer befand sich ebenfalls nicht mehr am Ort. Die Auflistung von 1918 enthält 57 Weingärtner. Heute wird der Weinanbau nur noch als Nebenerwerb betrieben. Eine Kelter wird nachweislich seit 1558 (neu erbaut 1688) erwähnt. Nach dieser Berichterstattung durch die Wanderführerin ging der Weg durch einen Teil der Aichelberger Weinberge Richtung Krummhardt. Am Ende der Weinberge erreichten wir die Obstbaumwiesen, die auf dem Schurwald zahlreich vorhanden sind. Am Wanderparkplatz „Drei Linden“ angelangt, wurde eine kleine Pause eingelegt. Von hier wurde der Rückweg nach Aichelberg gegangen. Im Ortskern angekommen, erreichten wir das ehemalige Aichelberger Backhaus. 1844 erbaute die Gemeinde Aichelberg das Gemeindebackhaus. Es ist eines der noch 5 erhaltenen alten Backhäuser in Aichwald. König Friedrich erließ 1806 die Generalverordnung über die Feuer-Polizei-Gesetze. Darin wurde als Schutz vor Feuersbrünsten der Bau der Gemeindebackhäuser vorgeschrieben. Eingekehrt wurde in der Gaststätte „Ochsen“ in Aichelberg. Hier wurde gemeinsam das Mittagessen eingenommen. Lange wurde noch beisammen gesessen und man hatte sich viel zu erzählen.

Bericht über die Donnerstagswanderung an Christi Himmelfahrt, 26. Mai 2022

Die Wandergruppe „Lust am Wandern“: offene Menschen – kleine Touren ist zu einem beliebten Treffpunkt für ältere Menschen in Aichwald geworden. Am Christi-Himmelfahrt-Tag trafen sich die Wanderinnen und Wanderer auf dem Parkplatz an der Waldschenke in Aichschieß zur Kurzwanderung rund um Aichschieß. Wanderführerin Ingeborg Reineke konnte wieder eine stattliche Anzahl von Wanderinnen und Wanderern begrüßen. Zuerst ging es am Quellgebiet des Gunzenbachs entlang und anschließend durch das Waldgebiet Trichtelhau. Hier berichtete die Wanderführerin eine Begebenheit aus dem Zweiten Weltkrieg: Der Wildbestand hatte sich in den Wäldern um Aichschieß fühlbar vermehrt. Besonders die Wildschweine waren zu einer Landplage geworden. Besonders auf die Kartoffeläcker und Wiesen hatten sie es abgesehen. In einer Nacht gruben sie ganze Stücke um. Deshalb entschloss sich die Gemeinde, eine Wildsaufalle anzulegen. Im Sommer 1946 gingen über Nacht 8 Borstenkittel in die Falle. Das war ein großer Erfolg. Aber nur einmal taten die Wildsäue den Aichschießern den Gefallen, sich fangen zu lassen. Die Tiere mieden die Stelle, wo mehrere ihrer Artgenossen verschwanden. Weiter ging der Weg durch das Gewand Stöckäcker zurück nach Aichschieß. Eine zweite Begebenheit aus früheren Zeiten berichtete die Wanderführerin der Gruppe, als der Ortskern erreicht worden war: Unterhalb der Aichschießer Kirche befand sich das alte Rathaus. Beim Abbruch des Gebäudes entdeckte man das Ortsgefängnis aus früheren Zeiten. Hier wurden Mädchen, die ledig ein Kind bekamen, für 8 – 14 Tage in eine etwa 2 qm große Arrestzelle eingesperrt. Als einzige Nahrung wurde ihnen Wasser und Brot gereicht. Zuvor musste die Person sonntags in der Kirche in der ersten Bankreihe sitzen. Hier wurde sie vom Pfarrer „von dr Kanzel gschmissa“, das heißt, sie wurde während des Gottesdienstes vom Pfarrer wegen ihres Fehltritts öffentlich gerügt. Die Burschen bekamen keine Strafen. Nach 1 ½ Stunden Wanderspaziergang erreichten wir das Gasthaus „Rössle“. Das Gasthaus zog seit Ende der zwanziger Jahre des vorhergehenden Jahrhunderts nicht nur Fremdengäste, sondern auch bei guter Schneelage, die es damals noch gab, zunehmend Skifahrer an. Die Umgebung eignete sich zum Skifahren. Die Wirtsleute hatten schon auf uns gewartet. Nach der Bestellung bedankte sich der Wanderfreund Horst Kübler, im Namen der Teilnehmer-/innen, mit einem Geschenk bei ihrem Wanderführer Robert Reineke für seine jahrzehntelange Arbeit als Wanderführer. Nach 44 Jahren als Wanderführer des Schwäbischen Albvereins tritt er nun seinen Ruhestand an.

Bericht über die Donnerstagswanderung am 4. Mai 2022

Am 4. Mai 2022 konnte die Donnerstagswandergruppe Lust am Wandern“: offene Menschen – kleine Touren“ ihr 5-jähriges Jubiläum feiern. Ingeborg und Robert Reineke hatten 2017 die Idee, Kurzwanderungen für Menschen anzubieten, die längere Wanderungen nicht mehr bewältigen können. Dem Aufruf waren damals 16 Personen gefolgt. Gewandert wird alle 14 Tage 1 ½ Stunden auf der Gemarkung Aichwald. Heute nehmen an den Wanderungen 18 – 25 Wanderinnen und Wanderer teil. Im Jahr erreichen die Wanderführer so über 40 ältere Personen. Sie alle sind zwischen Ende 70 bis über 90 Jahre alt. Es ist immer ein freudiges Wiedersehen. Nach den Wanderungen wird zusammen gesessen, erzählt und gemeinsam das Mittagsmahl eingenommen, wie es gute Schwäbische-Albvereins-Tradition ist. Dies ist wichtig, da das Gespräch für alle ein sehr wichtiger Faktor ist. Am Donnerstag, 12. Mai trafen sich die Donnerstagswanderinnen und -wanderer auf dem Parkplatz „Alter Hau“ an der Abzweigung Lobenrot – Strümpfelbach. Die Wanderführerin Ingeborg Reineke konnte wieder eine stattliche Anzahl Wanderinnen und Wanderer begrüßen. Zuerst ging der Weg Richtung Lobenrot, vorbei an der Anlage des Reitvereins Aichwald. Hier stehen über 20 Pferde im Stall. Die meisten befinden sich in der jetzigen Jahreszeit aber auf der Koppel. Den Ort Lobenrot ließen wir links liegen und wanderten zum Lobenroter Hof. Über Feld- und Schotterwege erreichten wir nach 1 ½ Stunden Wanderung das Naturfreundehaus oberhalb von Strümpfelbach. Dieses liegt am Rande des Schurwaldes und an der Hangkante des Keuperstufenrandes der Waiblinger Bucht. Die Anlage liegt auf ca. 447 m Höhe. Von hier hatten wir einen schönen Blick ins Gäu und Neckarbecken bis hinüber zum Odenwald. Der Blick auf die Strümpfelbacher Weinberge ist fantastisch. Der Ort Strümpfelbach selbst liegt an der Fachwerkstraße und ist bekannt als schönstes Dorf Württembergs. Besonders interessant ist die „Skulpturenallee Paare“, die von dem Strümpfelbacher Künstler Karl-Ulrich Nuss erstellt wurde. Zehn bronzene Figuren hat er seit 2008 auf einem 240 Meter langen Feldweg aufgestellt und sie grüßen die Wanderer beim Naturfreundehaus.

Nuss hat den einfachen Feldweg als Schauplatz für ein bildhauerisches Meisterwerk gewählt und in eine spektaktuläre Skulpturenallee verwandelt. Der „Wanderer“ von Fritz Nuss (dem Vater von Karl-Ulrich Nuss), direkt vor dem Naturfreundehaus, wurde bereits vor vielen Jahren aufgestellt und gehört nicht zum Gesamtensemble. Der Künstler hat seinen Paaren den Schurwald als Bühne und das Remstal als Kulisse gegeben. Das „Naturfreundehaus“ verfügt über einen Parkplatz,Terrassen mit Gartenwirtschaft und Waldanteil, einer Fest- und Spielwiese, sowie über eine 50 a große Streuobstwiese mit über 70 Obstbäumen. Hier ließen wir uns nieder und machten unsere Mittagspause. Die Speisekarte ist einfach und für jeden etwas drin. Nachdem wir uns gestärkt hatten, wanderten wir zum Ausgangspunkt zurück. Ein schöner Wandertag ging zu Ende.