Bericht über die Donnerstagswanderung am 14. April 2022

Donnerstagswanderungen sind Wanderungen, bei denen auf die Leistung älterer Mitwanderer besonders geachtet wird: Es wird in angepasstem Tempo gewandert, damit keiner unnötig überfordert wird. Der vordere und mittlere Schurwald bietet mit seiner Höhenlage, seinen Wäldern, Streuobstwiesen und Weinbergen ideale Wandervoraussetzungen dafür. Das ist das Wandergebiet der Donnerstagswandergruppe der Ortsgruppe Aichwald im Schwäbischen Albverein. Alle 14 Tage trifft sich die Gruppe zu einer kleinen Wanderung von 1 ½ Stunden. So auch am Gründonnerstag. Die Gruppe traf sich im Ortsteil Aichelberg und wurde begrüsst von dem Wanderführer Robert Reineke. Gewandert wurde bei dieser Wanderung um den nordöstlichen Teil Aichelbergs. Oft erschließt sich in kurzer Distanz die große Vielfalt der Natur und der Kulturlandschaft dem Wanderer von den Ortsteilen aus. So auch bei dieser Wanderung. Nach kurzer Zeit erreichte die Gruppe die historische Aichelberger Kelter.

Auf rund 400 Meter Höhe befinden sich tatsächlich Weinberge. Diese liegen am Ortsrand in geschützter und sonniger Lage zum Tal nach Weinstadt. Nach kurzem Aufenthalt wanderte die Gruppe weiter. Linker Hand lag der Ort Aichelberg, rechts zum Tal Weinberge und Streuobstwiesen. In der Ferne konnte man den Ausläufer des Höhenzugs Berglen mit dem Ort Buoch erkennen. Der Frühling hatte tatsächlich seinem Namen alle Ehre gemacht. Durch eine blühende Wiesen- und Baumlandschaft führte der Wanderführer. Bald war die Straße erreicht, die von Aichelberg nach Weinstadt führt. Diese musste überquert werden, was bei dem starken und unübersichtlichen Verkehr nicht einfach war. Durch die Landhausstraße wanderte die Gruppe um den Ort herum zurück zur Ortsmitte und erreichte das Gasthaus „Ochsen“. Dort wurde das gemeinsame Mittagessen eingenommen. Zur Überraschung der Teilnehmer erhielten alle einen kleinen Osterhasen als Geschenk.

Bericht über die Donnerstagswanderung am 31. März 2022

Die Donnerstagswandergruppe des Schwäbischen Albvereins Aichwald traf sich nach viereinhalbmonatiger Pause (aufgrund der Corona-Pandemie) am 31. März zum ersten Mal wieder zu einer Kurzwanderung auf der Gemarkung der Gemeinde Aichwald. Das Wanderehepaar Ingeborg und Robert Reineke hatte es gewagt, eine Einladung zur „Kleinen Wanderung“ zu machen. Das war nicht so selbstverständlich, denn das Alter der Frauen und Männer der Gruppe liegt zwischen 75 und 92 Jahren. Und siehe da: Wanderführerin Ingeborg Reineke konnte 17 Wanderinnen und Wanderer am Treffpunkt „Altes Rathaus“ in Aichelberg begrüßen. Die Begrüßung fiel wegen der Corona-Pandemie entsprechend aus: kein Handschlag, keine Umarmung und doch war die Wiedersehensfreude groß. Mund- und Nasenschutz, sowie die Bescheinigung, dass alle dreifach geimpft waren, hatten alle dabei. Das Wetter war durchwachsen. Dunkle Regenwolken hingen am Himmel, aber zum Glück hat es während der ganzen Wanderung nicht geregnet. Die Wanderführerin führte die Wanderinnen und Wanderer erst mal aus dem Ort hinaus ins freie Feld. In gemächlichem Tempo, durch Erholungspausen unterbrochen, wanderte die Gruppe am Waldrand der Gemarkung Fischerhau entlang Richtung Krummhardt bis zu den „Drei Linden“.

Dieser Platz ist ein beliebter Ausgangspunkt für ortsfremde Wanderer, die auf dem westlichen Teil des Schurwalds wandern wollen. Von dort aus führte der Wanderweg durch Obstbaumwiesen zurück nach Aichelberg. Nach 1 ½ Stunden erreichten wir den Gasthof „Ochsen“. Freundlich wurden wir von der Wirtin und der Bedienung begrüßt. Waren wir doch fast ein halbes Jahr wegen der Pandemie nicht mehr bei ihnen eingekehrt. Nachdem alle ihre Bestellung aufgegeben hatten, gab Wanderführer Robert Reineke die nächste Wanderung bekannt. Sie führt wieder in den Ortsteil Aichelberg, aber auf anderen Wegen. Viel hatten sich die Wanderinnen und Wanderer, nach so langer Zeit der Trennung, zu erzählen. Alle waren glücklich, wieder einmal zu anderen Menschen Kontakt zu haben.

Bericht über die Sonntagswanderung am 20. März 2022

Auf dem Stettener Bachweg ins Tal und durch den Weinberg hinauf nach Lobenrot

Das Wetter hielt sich konsequent an das kalendarische Datum vom Frühlingsanfang.

Bei angenehmen Temperaturen starteten die Sonntagswanderer über das Krummhardter Sträßle zum Stettener Bachweg. Bei stets leichtem Gefälle erreichte die Gruppe am Waldrand die Talsohle. Bis dahin war etwa die Hälfte der gesamten Wanderstrecke geschafft.

Nun war es an der Zeit für eine ausgiebige Rast, bevor der Anstieg durch den Weinberg in Angriff genommen werden musste. Dort waren etliche Spaziergänger unterwegs, die ebenfalls das schöne Wetter genossen. Weiter aufwärts im Wald an der Kugelbahn hatten zahlreiche junge Familien mit Kindern ihren Spass. Kurz darauf begann der steilste Abschnitt der Wanderung, der direkt nach Lobenrot führte.

Am dortigen Kinderspielplatz wurde noch das Gruppenfoto aufgenommen, bevor es auf der letzten Etappe an der Reithalle vorbei zurück nach Schanbach ging.

Bericht über die Sonntagswanderung am 20. Februar 2022

Themenweg Wein-Geschichte – Gundelsbach – Sühnekreuz – Luitenbächer Höhe

Die Halbtagswanderung im Februar 2022 konnte mit 15 Mitgliedern und 2 Wanderführern wieder stattfinden. Nachdem die vorgegebenen Maßnahmen zum Corona-Infektionsschutz erledigt waren, erfolgte die Anfahrt zum Parkplatz der Prinz-Eugen-Halle in Großheppach.
Eingemummt in Anoraks und Mützen führte Hans van Luijk die Teilnehmer zunächst auf einem Teil des Themenwegs „Wein-Geschichte“, der anlässlich der Bundesgartenschau Remstal angelegt wurde. Immer wieder trifft man hier auf Tafeln, die mit Themen zur Entwicklung und Geschichte des Weinbaus den Wegrand säumen. In der Folge erreichte man Gundelsbach, einem kleinen Ort, gelegen am gleichnamigen Bach und eigebettet im Tal zwischen den Weinbergen. Der Weiler hatte seinen Ursprung im Jahr 1355, als der Schultheiß und die Gemeinde zu Waiblingen einem Einsiedler im Gundelsbacher Wald eine Stelle zum Bau einer Hütte für St. Pauls Eremiten übergaben. Daraus entstand ein kleines Kloster, in dessen Umgebung angesiedelt wurde.
Vorbei an schönen Häusern, alten Rebenpressen und mit Rebstöcken verzierten Fassaden beginnt am Ortsende die Waldgrenze.
Ab hier hörte der Wind, der uns bis dahin begleitete, schlagartig auf, so dass man getrost den aufsteigenden Waldweg begehen konnte und die aus Sicherheitsgründen geplante Abkürzung außen vorließ. Der weitere Waldweg führte wieder auf die Höhe und die Baumgrenze war erreicht. Hier erhielt der Spruch des Tages Beachtung:
Es hat wenig Sinn, unsere Schritte in den Wald zu lenken, wenn sie uns nicht wieder hinausführen. Die 2 Wanderführer haben es geschafft, uns wieder aus dem Wald hinaus zu führen.
Noch ein kurzer Weg auf der Höhe und am Wiesenrand entlang brachte uns dann bis zum Totschlagsühnekreuz, ein Zeitzeuge mittelalterlicher Rechtsprechung aus dem Jahr 1575, das ursprünglich in den Weinbergen aufgestellt war. Die darauf markierte Jahreszahl und das Beil weisen auf eine Bluttat hin.
Des Kreuz wurde bei der Besichtigung eines Kellers in Großheppach entdeckt und wieder aufgestellt. Der weite Blick ins Remstal und die gegenüberliegenden Höhen des Schurwalds ist von hier aus atemberaubend, der stark auffrischende Wind im offenen Gelände war es ebenfalls. So zog man schnell weiter bis zur Luitenbächer Höhe, einer großzügig angelegten Aussichtsplattform. Obwohl der Wind kein Erbarmen hatte, konnten die Wanderführer den Imbiss mit begleitender Schnapsstärkung aus ihren Rucksäcken zaubern, so dass das Verweilen gar nicht
mehr so unangenehm war.

Bald darauf ging es die Weinbergwege hinab und zurück zum Parkplatz, wo die Tour ihr Ende fand. Alle freuten sich darüber, dass man nun wieder miteinander wandern kann. Walter Deringer dankte sehr herzlich den Wanderführern Christa Bennewitz und Hans van Luijk für die neuen Eindrücke und den abwechslungsreichen Tag.

Bericht über die Mittwochswanderung am 23. Februar 2022

Am 23. Februar trafen sich 18 Mittwochswanderer zu ihrer ersten Wanderung in diesem Jahr bei angenehmen Temperaturen, Sonne, blauem Himmel und ohne den sonst üblichen Wind am Parkplatz der Waldschenke in Aichschieß. Es ging zunächst über einen Feldweg, Schulstrasse, Alte Dorfstraße am Friedhof vorbei. Am Baacher Weg liegt rechts der neue Waldkindergarten. Danach ging es stetig, dem Wanderweg Nr 3 der Aichwalder Wanderkarte folgend, bergab Richtung Baach. An einer Schutzhütte folgten wir dem Weg Richtung Krummhardt, entlang am Krummhärtlesbach.

Nun ging es konstant aber moderat bergauf, Verschnaufpausen wurden eingelegt. Das obligatorische Gruppenfoto durfte nicht fehlen, dabei wurde auch gleich eine Trinkpause eingelegt.

Als die Kläranlage passiert war, dauerte es nicht mehr allzu lange und wir kamen aus dem Wald heraus. Kurz vor Schluss der Wanderung erfreuten wir uns an einem Garten übervoll mit Schneeglöckchen, Winterlingen und Krokussen. 

Leider musste das anschließende gesellige Beisammensein ausfallen, was doch sehr bedauert wurde. Das Lokal hatte wegen Krankheit geschlossen. Auf dem Rückweg zum Parkplatz lichtete sich die Wanderschar, da immer wieder welche sich verabschiedeten, um den Heimweg abzukürzen.

Bericht über die Sonntagswanderung am 23. Januar 2022

Planetenweg und Rappenloch
Die erste Wanderung der Ortsgruppe Aichwald im Jahr 2022 führte zunächst auf dem Planetenweg mit seinen anschaulichen und informativen Tafeln bis zum Spielplatz Drei Linden. Merkur – Venus – Erde – Mars – Jupiter – Saturn. Woher stammen diese Namen der mit bloßem Auge sichtbaren Planeten? Die Römer hatten sie nach ihren Göttern benannt. In diesem Zusammenhang gab es unterhaltsame Einblicke in die gewalttätige griechisch-römische Götterwelt voller Sex und Crime. Unterhalb des Spielplatzes liegt das Gewann „Rappenloch“. Auf schmalen Pfaden gelangt man zu einer Holzbrücke. Hier erfuhren die Wanderer, wie es einer Anekdote nach zum Namen Rappenloch gekommen sein könnte, bevor es wieder bergan ging. Und oben lud das Wanderführerpaar Christa und Walter Deringer zu einem kleinen Imbiss mit Blätterteigkissen, selbst gebackenem Kuchen und aufmunternden Getränken ein. Wer nun geglaubt hatte, es ginge eben weiter, hatte sich getäuscht. Man musste noch einmal hinab und an der Motocross-Bahn wieder hinauf. Noch ein letzter Blick auf die Tafel der Milchstraße und die Wanderung endete. Diesmal leider ohne das sonst übliche Zusammensein als Wanderabschluss.


Und hier die Anekdote, wie das Rappenloch zu seinem Namen kam:
Die Geschichte vom Schmied Jakob.
Der Schmied Jakob aus Aichelberg wurde nach Baach gerufen. Dort sollte er Pferde beschlagen und andere Schmiedearbeiten erledigen. Als letztes war noch ein Rappe zu beschlagen. Die anstrengende Arbeit hatte Durst gemacht und so dachte er mehr an ein schäumendes Bier als an seine Arbeit. Derart abgelenkt, schlug er einen Hufnagel ein wenig zu tief ein, worauf der Rappe mit einem Tritt gegen die Schulter des Schmiedes reagierte. Nachdem aber der letzte Auftrag erledigt war, ging man in den Adler um die getätigten Geschäfte ausgiebig zu würdigen. Es wurde spät und schließlich beendete der Wirt die Sitzung mit dem Rauswurf der Zecher. Jakob wusste, dass er den Weg talaufwärts zur Linken durch den dichten Wald nehmen musste. Die Nacht war klar und hell im Scheine des Vollmondes. So war es ein leichtes, den Einstieg ins Tal zu finden. Aber es fiel ihm nicht immer leicht zu entscheiden welchen Weg er denn nun nehmen sollte. Denn der Weg vor ihm schien sich andauernd zu verzweigen. Also beschloss er einmal links und einmal rechts zu gehen. Es konnte nicht ausbleiben, dass er dabei ins Abseits geriet. Und das viele Bier drängte nach außen. Als er sich gerade erleichterte geriet er ins Rutschen, bekam einen Ast zu fassen und hielt sich daran fest. Plötzlich ein gewaltiges Gekrächze: Eine Schar schwarzer Krähen, die er aufgescheucht hatte, umflatterte ihn, und er sah vor seinem inneren Auge das schwarze Pferd vor sich, welches er zuletzt beschlagen hatte. Unverhofft spürte er wieder den Tritt und hörte das Wiehern des Rappen. Endlich – gegen Morgen kam er verdreckt und verstört zu Hause an. Um Himmels Willen, was ist passiert?“ fragte seine Frau voller Schrecken. Jakob stammelte immer wieder: „Der Rappe…Tritt… ins Loch rein geflogen… Rappen..“ Anderntags hatte es sich herumgesprochen: „Der Schmied Jakob ist im Suff in ein Rappenloch gefallen“.

Jahreswechsel 2021/2022

Liebe Mitglieder und Freunde der Ortsgruppe.

Bald geht das zweite, durch die Corona-Pandemie geprägte Jahr zu Ende. Nachdem erst Ende August die Wanderungen wieder aufgenommen wurden, mussten ab Ende November, aufgrund der sehr hohen Infektionszahlen, alle Aktivitäten wieder eingestellt werden. Die Lage durch Corona ist brisanter als je zuvor. Wann im Jahr 2022 die Wandertätigkeit ohne Einschränkungen wieder starten kann – keiner kann es voraussagen. Natürlich haben sich die Wanderführer Gedanken gemacht, welche Wanderungen sie im neuen Jahr anbieten wollen: alle Mitglieder erhalten ein DIN-4-Blatt mit den geplanten Aktivitäten mit der Beitragsrechnung 2022, die Anfang Januar verteilt wird. Andere Interessierte können dies gerne bei Erika Göttfert, Tel. 0711/362866, anfordern.

Wir wünschen euch allen ein friedliches, besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes Jahr 2022.

Bleibt alle gesund, damit wir uns im neuen Jahr (irgendwann) wieder gemeinsam auf den Weg machen können.

Bericht über die Mittwochswanderung am 17. November 2021

Stadtwanderung Stuttgart

Die von Anfang Dezember auf Mitte November vorgezogene Wanderung ist im Wanderplan 2021 mit „Stadtwanderung Stuttgart“ betitelt. 20 Wanderfreunde und -freundinnen starteten am Bahnhof Bad Cannstatt zu einer 2 1/2-stündigen Rundwanderung. Bei zuerst etwas nieseligem Wetter überquerte die Gruppe auf dem Mühlsteg den Neckar und erreichte den ersten Anlaufpunkt, den Auquellbrunnen. In einem gläsernen Turm steigt ein Teil des Wassers empor. Wasser aus der Auquelle wird mit Pumpen in einen Wasserbehälter im Rosensteinpark gefördert und dient der Wasserversorgung der Wilhelma. Auch das Leuze Mineralbad und das Hallenbad Cannstatt erhalten Wasser der Auquelle. Von dieser Quelle waren es nur wenige Schritte bis zur nächsten, der Mombachquelle in der Grünanlage „Krefelder Straße“. Die Mombachquelle ist der einzige noch vorhandene natürliche Quelltopf in Stuttgart. Sie gehört nicht zu den hochmineralisierten Quellen des Heilquellengebiets Bad Cannstatt. Dennoch erhalten zwei Mineralbäder, das Mineralbad Leuze und das Cannstatter Mineralbad, Wasser aus der Mombachquelle. Auf einem Weg der mitten durch den stadteigenen Weinberg „Cannstatter Halde“ führt, ging es nun weiter Richtung Travertinpark. Schon in der Antike nutzten die Menschen hier, vor allem die Römer, den witterungsbeständigen Kalkstein Travertin. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde Travertin im Stadtteil Hallschlag industriell abgebaut. Einer der Steinbrüche – der Steinbruch Haas – wurde bis 2007 betrieben. Der Traverinpark entstand in zwei Bauabschnitten zwischen 2009 und 2014. Maschinen und Gleistrassen der früheren Steinbrüche wurden in die Parkgestaltung integriert. Informationstafeln informieren über die Geschichte des Traverinparks. Der Park verfügt auch über ein Stück Bahngeschichte: Reste der ersten elektrischen Industriebahn in Württemberg ziehen sich durch das Gelände.

Die Bahn wurde 1926 in Betrieb genommen. Dazu waren vier Kilometer Gleise verlegt, eine elektrische Oberleitung gebaut und eine elektrische Lokomotive beschafft worden. Der Streckenabschnitt diente ausschließlich dem Güterverkehr. Im Jahr 1963 wurden die elektrischen Oberleitungen abgebaut, gleichzeitig übernahm die Deutsche Bundesbahn den Auftragsverkehr mit Diesellokomotiven. Auch dieser Verkehr wurde Ende 2000 eingestellt, die Schienen im folgenden Jahr entfernt. Die nächste interessante Station auf dem Wanderweg war das Römerkastell.

Auf dem Altenburger Feld in Cannstatt stand einst ein römisches Kastell. Es schützte mit 500 Reitern wichtige Straßen, auf denen Güter von den Rheinprovinzen an die Donau gingen. Um das Jahr 159 wurde der Limes weiter nach Osten verlegt und das Kastell Cannstatt verlor an Bedeutung. Ab 1904 wurde über den Resten des Kastells eine Dragonerkaserne für die Truppen König Wilhelms von Württemberg erbaut. Ab 1920 gehörte der Standort zum 18. Reiterregiment der Reichswehr. In der Zeit des Nationalsozialismus (1933 – 1945) waren in der Kaserne u.a. verschiedene Kavallerie-, Radfahr- und andere Ersatzabteilungen untergebracht. Im Jahr 1945 übernahmen die US-Amerikaner die Anlage. Nach deren Abzug 1990 fiel die Liegenschaft an den Bund. Der kümmerte sich aber recht wenig um seinen Besitz, so dass das Areal zusehends verwahrloste. 10 Jahre lang diskutierte die Stadtverwaltung über verschiedene Nutzungskonzepte. Mittels eines Wettbewerbs wurde 2001 ein Investor gefunden, der die ehemalige Kaserne revitalisieren sollte. Medien, Kunst und Musik zogen ein. Bis Ende 2012 waren alle Bestandsflächen ausgebaut und vollumfänglich vermietet. Zur besseren Nahversorgung der angrenzenden Gebiete entstanden später zusätzliche Ladengeschäfte, Flächen für Dienstleistungen und Büros. Auf dem Weg hinunter in die Stadtmitte Cannstatts kam die Wandergruppe noch am Steigfriedhof, dem ältesten Friedhof Stuttgarts, vorbei. Auf diesem Friedhof sind unter anderem Helga Feddersen, ihr Mann Olli Maier und der schwäbische Schriftsteller Dr. Hans Bayer, besser bekannt als Thaddäus Troll, beerdigt. Nach soviel Geschichte genossen alle die Schlusseinhehr in „Sophie’s Brauhaus“. Die Gruppe bedankte sich bei den Wanderführern Erika und Hans Göttfert für diesen interessanten und geschichtsträchtigen Wandertag.

Bericht über die Sonntagswanderung am 24. Oktober 2021

Wandererlebnis Schwäbische Alb bei Erkenbrechtsweiler/Heidengraben

Strahlende Oktobersonne passte zu den Begrüßungsworten von Wanderführer Hans van Luijk und den von ihm zitierten Sprüchen des Tages an diesem sonnigen Herbstsonntag, an dem sich die Wanderer der Ortsgruppe Aichwald auf den Spuren der Kelten auf der Grabenstetter Halbinsel der Schwäbischen Alb auf den Weg machten. Ab Erkenbrechtsweiler ging es zunächst durch den Ort in Richtung Albtrauf mit den herrlichen Ausblicken weit ins Tal und der Burg Hohenneuffen. Nach der Mittagspause erreichte die Gruppe den mächtigen Steinbruch, den Segelflugplatz und über Hochwang ging es zurück zum Parkplatz Bassgeige. Die Überreste des Heidengrabens, der 100 v. Chr. die sog. Elsachstadt mit einem äußeren und einem inneren Befestigungsring beschützte, wurden im Laufe des Weges immer wieder sichtbar. Die Anlage gilt als größte keltische Siedlung Mitteleuropas. Schätzungsweise lebten hier ca. 10.000 Menschen. Im Hochwanger Buchenwald erlaubten Aussichtsfelsen den Blick ins Lenninger Tal, alles umrahmt von der bunten Herbstfärbung der Bäume. Bevor die Gruppe wieder den Parkplatz erreichte, ging es vorbei am restaurierten Zangentor, das zu damaliger Zeit den Einlass zur Elsach-Siedlung darstellte. Wie nachzulesen ist, dienten die Befestigungen wohl dazu, um die Verbindungen der damaligen Handelsrouten zu sichern und die Bewohner des Oppidums zu beschützen. Diese abwechslungsreiche Wanderroute über teils naturbelassene und auch befestigte Wege, an Wiesenrändern entlang und durch buntgefärbte Wälder fand ihren Abschluss in der Gaststätte Albblick in Plochingen-Stumpenhof. Helga Degenhardt dankte mit herzlichen Worten im Namen aller Teilnehmer den Wanderführern für die Vorbereitung und Durchführung des erlebnisreichen Tages.

Bericht über die Donnerstagswanderung am 28. Oktober 2021

Bei herrlichem Oktober-Wetter, stahlblauem Himmel, trafen sich die Wanderinnen und Wanderer der Donnerstagswandergruppe auf dem Parkplatz an der Schurwaldhalle. Nach kurzer Begrüßung durch den Wanderführer Robert Reineke wanderte die Gruppe zuerst am Schulzentrum von Aichwald vorbei zu den Sportanlagen Aichwalds. Hier spielt der Fußballverein ASV Aichwald, er spielt in der Kreisklasse an vorderer Stelle. Tennisplätze und BMX-Trainingsplatz säumten den Wanderweg. Schon hatten wir die offene Landschaft erreicht. Linker Hand lag die Motocross-Rennstrecke. Hier werden jedes Jahr Rennen mit namhaften Fahrern ausgetragen. Der Weg führte uns weiter durch die Horben zum Aussiedlerhof Spachbruck. Dieser Ort ist wirklich sehenswert, deshalb machte die Gruppe hier eine kleine Pause. Früher war das noch ein richtiger Bauernhof, heute ist es hauptsächlich ein Pferdehof. Aber nicht nur das: Vorne steht ein Nudel- und Eierautomat, daneben ein offener Bücherstand mit zum großen Teil gut erhaltenen Büchern. Vor allem für Kinder gibt es auf dem Hof viel zu entdecken: in einer Umzäunung lebt ein Pfau. Wenn man Glück hat schlägt er auch mal ein Federrad für die Besucher. Auch ein Fasan ist zu sehen. Jede Menge freilaufende Hühner beleben die umliegenden Wiesen. Leider sind schon viele Flächen von den Hühnern kahl gefressen.

An einer anderen Stelle sahen wir einen großen Hasenstall. Hier können sich die Hasen frei bewegen und sind nicht in engen Ställen eingesperrt. Auf zwei Etagen sind die Ställe aufgeteilt, über einen schrägen Aufstieg können die Hasen die obere Etage erreichen.

Nachdem wir alles betrachtet hatten, wanderten wir gemächlich durch Wiesen und Felder weiter Richtung Schanbach. Nach 1 ½ Stunden erreichten wir wieder die Schurwaldhalle. Hier kehrten wir alle zum gemeinsamen Mittagessen in die Gaststätte „Liederkranz“ ein. Zuvor wurden wir alle kontrolliert; alle hatten ihren Impfausweis dabei, so dass wir gemeinsam in das Gasthaus eintreten konnten. Lange haben wir noch beisammen gesessen. Ein schöner Herbsttag ging für uns alle zu Ende.